Traumziel Sardinien? Wirklich JEDER, den wir nach seinem Urlaub auf Sardinien befragten, lobte die Insel in den allerhöchsten Tönen! Da wir nur selten glauben, was wir nicht mit selbst erlebt haben, konnten wir nicht umhin, uns vor Ort mal umzusehen…
// >> Vorgeschichte // >> Motorräder verladen // >> Wie läuft das mit dem Gepäck? // >> Auf geht’s nach Sardinien // >> Chill- und Strandtag // >> Tour in den Süden //
>> Ausgiebige Gebirgs-Tour (Supramonte und Gennargentu) // >> Gemütliche Kurven-Tour // >> Hotelwechsel-Tour // >> Back home // >> Fazit Sardinien //
Inhaltsverzeichnis
- Vorgeschichte
- Motorräder verladen (Samstag, 13. September 2015)
- Donnerstag 17. September 2015: Auf geht’s nach Sardinien!
- Freitag, 18. September 2015: Kleine Einwedel-Tour
- Samstag, 19. September 2015: Chill- und Strandtag
- Sonntag, 20. September 2015: Tour in den Süden
- Montag, 21. September 2015: Ausgiebige Gebirgs-Tour (Supramonte und Gennargentu)
- Dienstag, 22. September 2015 – Gemütliche Kurven-Tour
- Mittwoch, 23. September 2015 – Hotelwechsel-Tour
- Donnerstag, 24. September 2015 – Back home!
- Fazit Sardinien:
- Machen wir das noch einmal?
- Typisches Urlaubs-Dilemma!
- About me
Vorgeschichte
Schon seit Beginn des Jahres hatten wir uns den Kopf zerbrochen:
Wie können wir’s mit nur noch wenigen verplanbaren Urlaubstagen mitsamt Moppeds nach Sardinien schaffen???
Plan A:
Wir fahren mit unseren Motorrädern bis Genua und setzen dort mit der Fähre über.
Zunächst mal keine allzu blöde Idee, aber: Wenn man mit seinem Resturlaub geizen muss und keine Lust hat, sich über 1.000 Kilometer One-way seine Reifen eckig zu fahren, mutiert jene unmittelbar zur Schnaps-Idee!
Plan B:
Ab mit den Moppeds auf den Hänger, nach Italien düsen und dann mit der Fähre…
Klingt ja zunächst ganz nett, aber…
Erstens finden wir die Rumgurkerei mit dem Auto extrem nervig, zweitens dauern An- und Abreise ähnlich lang und drittens haben wir weder Anhänger noch Zugfahrzeug!
Wie der blöde Zufall es will, tritt Mitte August 2015 urplötzlich Plan C auf den Plan:
Mit extrem viel Dusel ergattern wir die beiden letzten Plätze einer organisierten, aber ungeführten Motorradreise! – Unsere Moppeds “fahren” – Wir fliegen! 🙂
Motorräder verladen (Samstag, 13. September 2015)
Normalerweise werden die Motorräder in Wolfhagen (bei Kassel) verladen. Dank eines größeren mitreisenden Trupps aus dem Ruhrpott kommen wir jedoch in den Genuss, unsere Vehikel heimatnah aufgeben zu können.
Am Samstag vor unserem Ablug bestellt uns Karl-Heinz, seines Zeichens Fahrer des Mega-Trailers, zu 9:00 Uhr in ein Industriegebiet nach Unna.
Zugegebenermaßen ist uns anfangs nicht gerade wohl bei dem Gedanken, unsere Moppeds “irgendeinem Spediteur” anzuvertrauen…
Daher beobachten wir die Verlade-Aktion mit Argusaugen.
Zunächst schiebt der Truck-Fahrer Mopped für Mopped routiniert zur LKW-integrierten Hebebühne und befestigt die Maschine dort vorne und hinten.
Per Knopfdruck hievt er sie auf die Ladefläche und schiebt sie per ausgeklügeltem Schienensystem an die gewünschte Position auf dem Truck.
Dort wird das Gefährt sorgfältig verzurrt. Schließlich platziert “man” diverse Packrollen zwischen den einzelnen Moppeds. – Feddig! 🙂
Wie läuft das mit dem Gepäck?
Pro Mopped kann auf dem Truck eine Gepäckrolle bis maximal 50 Liter aufgegeben werden. Seitenkoffer sind ebenfalls erlaubt, müssen allerdings vorab angemeldet werden und kosten extra. Tank- bzw. Heckrucksäcke, die die seitliche Breite des Moppeds nicht überragen, dürfen aufgeschnallt bleiben.
Letzteres erfahren wir leider erst beim Verladen…
Packtechnisch war die Aktion schon eine kleine Herausforderung:
Immerhin gilt es bereits im Vorfeld der Tour daran zu denken, all DAS einzupacken, was Tage später nicht in den Flieger soll oder darf!
Erstaunlicherweise fasste die >> Null-acht-fuffzehn-50-Liter-Packrolle von “Louis” das komplette Motorrad-Equipment:
Helm, Hose, Jacke, Halstücher, zwei paar Handschuhe, Minidose Kettenspray, Hecktasche mit Regenzeug, Motorradkarten, Warnweste, Erste-Hilfe-Tasche, Rückenprotektor und Mopped-Schuhe. Bei Letzteren handelt es sich übrigens um Stiefeletten; Bei Stiefeln wäre es vermutlich doch recht eng geworden…
Donnerstag 17. September 2015: Auf geht’s nach Sardinien!
Pünktlich um 6:20 Uhr startet unser Flieger in Düsseldorf, um bereits zwei Stunden später im Nord-Osten der Insel (Olbia) zu landen.
Das Wetter macht von oben zunächst keinen sonderlich guten Eindruck.
Links: Himmel über D’land – Rechts: Himmel über Sardinien
Am Terminal-Ausgang des Flughafens erwartet unds bereits unser Truck-Fahrer und lotst uns vor das recht überschaubare Flughafengebäude. Als die Gruppe komplett ist, trotten wir im Gänsemarsch hinter ihm her. Ziel ist der knapp zwölfhundert Meter entfernte Parkplatz des “Auchan”-Supermarkts, wo neben dem kolossartigen Motorrad-Taxi unsere fein säuberlich aufgereihten Moppeds auf uns warten.
Zum Glück ist es noch früh am Tag, denn mit aufklarendem Himmel wird es lecker warm.
Und dann: Eben fix in die Moppedklamotten geschlüpft, unsere Koffer auf dem LKW verstaut – Auf die Moppeds – fertig – los! 😀
Unser Ziel:
Das zu Tortoli gehörende Örtchen Arbatax in der Provinz Oligastra an der Ostküste.
Der Weg dorthin ist wahrlich kein Hexenwerk. Zumindest, sofern man keinem Navi, sondern seinen schilderlesenden Adleraugen vertraut: Eigentlich gilt es nur, die Strada Stratale (SS) 125 “Orientale Sarda” zu finden und ihr so lange zu folgen, bis man in Tortoli aufschlägt.
Unser “TomTom Rider 400” tut sich auf der Insel zunächst etwas schwer: Erst führt es uns zum Hafen Richtung Stadtmitte, anschließend zum Flughafen, wo es angeblich einen Weg zur SS125 geben soll. Gibt es leider nicht. Wir drehen in der Sackgasse… Boahhh!
Ok, verlassen wir uns besser mal auf die Beschilderung und folgen der Route zur SS125. Irritiert nehmen wir zur Kenntnis, dass wir uns angeblich auf der SS131d befinden. – Egal! Immerhin ist die Hauptstadt Cagliari an der südlichen Inselspitze weiterhin ausgeschildert. Kann also nicht völlig verkehrt sein.
Die Straße ist gut ausgebaut und somit nicht nur eintönig, sondern auch extrem geradlinig. Je weiter wir Richtung Inselsüden kommen, desto weiter klettert das Thermometer: von 31 auf knapp 36 Grad!
Nach 35 Kilometern erreichen wir Budoni und erspähen endlich ein Schild zur SS125:
Kaum haben wir das Ortseingangsschild passiert, irren wir erneut umher, da es einfach kein Folgeschild geben mag und unser “TomTom” uns mit lustigen “Biegt-doch-mal-fix-in-die-enge-Seitengasse-ein-in-der-es-keine-Wendemöglichkeit-mehr-gibt-Anweisungen” beglückt.
Mittlerweile meldet die Uhr “Mittagszeit” und die Sonne knallt, was das Zeug hält.
Angenervt von der vergeblichen Sucherei gönnen wir unseren Moppeds vergoldeten Sprit (1,68 pro Liter!) und uns anschließend ein Eis in einer örtlichen “Gelateria”. Dass uns jenes bei dem ambitionierten Preis von 8 Euro (pro Becher!) nicht unmittelbar im Hals stecken bleibt, ist ausschließlich der Tatsache zu verdanken, dass es irgendwie ziemlich gut schmeckt.
Als wir bei der Weiterfahrt schildertechnisch keine Chance sehen, folgen wir dann doch den Navi-Empfehlungen und landen – warum auch immer – in den Bergen.
Dort erwarten uns nicht nur tolle kurvige Straßen mit einem nett-rauen Belag, sondern auch eine Art Fön, der uns permanent wüstenartig heiße Luft ins Gesicht pustet.
Kein Wunder: Immerhin zeigt das Thermometer hier schlappe 40,7 Grad Celsius!
Hmmm… Die Regel “Je höher, desto kühler” kennt man in dieser Region offenbar nicht?
Unsere Tour führt uns rund um Torpé. Und die Straßen sind derart endgeil, dass wir die Welt um uns herum förmlich vergessen. So genießen wir die zahlreichen Kurven…
… bis uns ein Schild nach Orosei in die Realität zurückholt.
Immerhin stoßen wir hier – endlich – auf die ach-so-hochgelobte – SS125!
Bis Dorgali erwartet uns eine nette, kurvige Strecke:
Landschaftlich top, da sich immer mal wieder ein grandioser Blick auf das schillernder Meer auftut. Fahrtechnisch allerdings…
Als wir kurz hinter dem Ort eine Beschilderung zur “Cala Gonone” erspähen, drehen wir fix ab:
Kaum haben wir den Tunnel passiert, werfen wir auf einem “Panorama-Parkplatz” den Anker: Dieser verspricht eine “super Aussicht über die weitläufige Bucht”. – “Atemberaubend schön” finden wir den Ausblick jetzt nicht… – Umso mehr überzeugen die zahlreiche Spaßkehren hinab in den Ort.
Unten angekommen geht’s rechts ab zur Bucht “Cala Fuili”. Leider ist hier straßentechnisch Endstation. So kehren wir um und nehmen die nette Serpentinenstraße erneut in Angriff.
Zurück auf der SS125 zeigt sich diese endlich in ihrer herrlichsten Pracht:
Uns erwartet ein absolut genialer 66 Kilometer langer Zickzackkurs mit teilweise fantastischer Aussicht auf das Supramonte-Gebirge.
Vollends schwindelig gefahren, erreichen wir schließlich Tortoli. Unsere Unterkunft, der >> Hotel-Club Saraceno befindet sich im Gebiet “San Gemiliano” im Ortsteil Arbatax. Eine direkte Straßenadresse gibt es nicht. Umso mehr freuen wir uns darüber, dass unser Navi uns ohne weiteres Gezicke zum Ziel führt.
Die weitläufige, terrassenförmige Clubanlage macht einen guten Eindruck: Trotz der Hitze ist es hier erstaunlich grün. An jeder Ecke stehen Mülltonnen mit sandgefüllten Aschenbecher-Aufsätzen. In der Anlage gibt’s ‘nen Pool, eine Bar mit Außenterrasse, einen kleinen Andenkenladen, eine Art Arena, ‘nen Sportplatz und Kinderbelustigungs-Einrichtungen.
Kaum haben wir das große hölzerne Tor der Anlage passiert, staunen wir Bauklötze:
Was ist das hier… ein Biker-Treff?
Auf dem Gelände verteilen sich pi mal Daumen weit über hundert Moppeds: Tatsächlich benötigen wir glatte zwei Anläufe, um einen geeigneten Parkplatz zu finden.
Was wir vor Ort übrigens nicht auf dem Schirm hatten: Laut Ausschreibung unseres Reiseveranstalters gab es für unsere Gruppe angeblich reservierte Parkplätze. Da uns dies nicht klar war, können wir nicht sagen, ob dem tatsächlich so war… – Aber alles kein Problem: Auch bei später Rückkehr fanden wir allabendlich ein freies Plätzchen.
Auf der Suche nach der Rezeption sammelt uns ein netter Angestellter mit seinem Elektro-Golfwägelchen auf und karrt uns netterweise direkt dorthin.
Der Check-In läuft schnell und reibungslos. Unsere Koffer sind ebenfalls schon vor Ort. Kaum haben wir uns eine Kippe angezündet, fährt erneut der Golfwagen-Mann vor und chauffiert uns mitsamt Gepäck zu unserem Appartment (Nummer 111), obwohl dies nur einen Katzensprung entfernt ist. Welch Luxus!
Da wir uns während unseres Mopped-Urlaubs eher auf der Straße als auf dem Balkon sahen, hatten wir ein einfaches Bungalow-Appartment (OHNE Meerblick) gemietet. “MIT” hätte zusätzlich 30 Euro pro Nacht gekostet…
Umso größer ist die Freude, als uns offenbar zufällig ein entsprechendes Appartement zuteil wird und das ganz OHNE Aufpreis! 🙂
Neben einem Bad erwartete uns ein geräumiger Schlafraum mit einem Doppel- und zwei Einzelbetten. Außerdem ein Balkon mit zwei Korbstühlen, einem kleinen Tisch und einem Wäscheständer.
Im Schrank des klimatisierten Appartements versteckt sich nicht nur ein (kostenlos nutzbarer) Safe, sondern auch ein kleiner Kühlschrank.
Nachdem wir uns häuslich niedergelassen haben, erkunden wir die Anlage, bis der Speise-Saal um 20:00 Uhr öffnet.
Endlich! – Für’s Abendmahl für unsere Verhältnisse schon ziemlich spät…
Das abendliche Buffet lässt eigentlich keine Wünsche offen. Allerdings wird man jedes noch so gute Buffet nach nur wenigen Tagen ziemlich leid…
Fisch-Fans kommen hier – allein schon antipasti-technisch – garantiert auf ihre Kosten. Zudem ist die Anlage ein Paradies für Naschkatzen: Diese können sich jeden Abend an einem Mega-Kuchen-Buffet ergötzen. Gute Nachricht auch für Wein-Freunde: Auf den Tischen stehen nicht nur Wasser- sondern auch Weiß- und Rotweinflaschen zur freien Bedienung bereit.
Den restlichen Abend lassen wir im Außenbereich der Hotel-Bar ausklingen.
Die Hotel-Bar des “Saraceno” bietet Innen- und Außenplätze mit chilligen Sofas.
Insgesamt flitzen in der Anlage übermäßig viele Angestellte durch die Gegend.
Glaubt aber nicht, dass Ihr bei jedem Getränke bestellen könnt:
Die meisten sind lediglich damit beschäftigt, leere Gläser abzuräumen und Aschenbecher zu leeren. Um Getränke zu bestellen, müsst Ihr schon den/die (maximal zwei) “Oberkellner” ansprechen. Jene erkennt man nur daran, dass sie mit einem “Tablet” (statt einem Tablett!) bewaffnet sind.
Außerdem gut zu wissen:
Alles, aber wirklich auch alles(!) – von der Flasche Wasser bis zur Ansichtskarte – lässt sich innerhalb der Anlage ausschließlich per Club-Karte bezahlen, die jeder bei der Anreise erhält. Großer Vorteil: Ihr müsst kein Bargeld mitschlören. Bei jeder Bestellung wird Eure Karte durch das Gerät gezogen und die Bestellung verbucht. Zum Glück bekommt Ihr nach jeder Order einen Bon. Aber… … aufgepasst!
Kontrolliert besser direkt JEDEN Bon:
Auf einem unserer Bons befand sich fälschlicherweise eine 5-Euro-Buchung für ein nicht von uns konsumiertes Getränk. Sicher keine böse Absicht und der Irrtum ließ sich recht fix aufklären.
Abendstimmung in der Club-Anlage
Freitag, 18. September 2015: Kleine Einwedel-Tour
An unserem ersten “echten” Urlaubstag lassen wir’s zunächst ruhig angehen.
… wird in der Anlage ab 8:00 Uhr kredenzt.
Gereicht wird es im oberen, teilweise offenen Teil des Restaurant-Gebäudes mit tollem Ausblick über die Bucht.
Die Buffet-Auswahl ist groß und ganz so, wie man es von einem 4-Sterne-Palast erwartet.
Wie wir hörten, gab’s allerdings tatsächlich Leute, denen das Frühstück (O-Ton) “zu eintönig” war. Naja… Irgendwas ist ja immer! *kopfschüttel*
Nach einem ausgiebigen Frühstück hüpfen wir in unsere Mopped-Kluft und schlendern zum Parkplatz. Viele Biker sind längst auf Jück; die Letzten sind wir aber noch lange nicht.
Doch… – Was ist DAS???
Hat es etwa in der Nacht geregnet? Oder warum sonst sind unsere Maschinen hässlichen Wasserflecken übersät?
Parken an der Hecke bedeutet nass!
Den Grund erfahren wir noch am selben Abend:
Denn spätestens mit dem Sonnenuntergang springt automatisch die Sprenkleranlage für das diverse Anlagen-Grünzeugs an.
Auf zur kleinen Einwedel-Tour:
Die Route haben wir uns bereits zu Haus in D’land auf der Karte ausgeguckt und sodann auf’s Navi kopiert.
Die Temperaturen haben sich bei 33/34 Grad eingependelt. Da sich die Sonne hinter den Wolken versteckt, ist es beim Fahren jedoch sehr angenehm.
Tour-Route:
Lanusei – Jerzu – Perdasdefogu – Escalaplano – Sadali – Ussassai – Tortoli – Arbatax.
Kurz vor dem Erreichen unser urlaubstechnischen “Haustür” können wir bei einer kleinen Raucher-Pause kurz vor Ussassai praktisch dabei zusehen, wie sich das Wetter ändert:
Urplötzlich türmt sich eine bedrohliche Nebelwand auf! Fortan fühlen wir uns auf der kurzen noch verbleibenden Strecke bis zum Zielort in eine Waschküche verbannt, in der wir kaum die eigene Hand vor Augen sehen!
Unterwegs:
Wieder zurück, haben wir tatsächlich 220 Kilometer gerissen. Diese beanspruchten allerdings mehr Zeit, als eigentlich gedacht!
>> Link zur Kartenansicht – Sardinien-Tour 1 (Kleine Einwedeltour)
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Samstag, 19. September 2015: Chill- und Strandtag
Laut Wetter-App soll’s heute noch ein letztes Mal so richtig heiß werden.
Daher entschließen wir uns, einen Chill- und Strand-Tag inklusive ausgiebigem Bewegungs-Programm für unsere eingerosteten Knochen einzulegen.
Also wacker in die Shorts geschlüpft und in den ca. zwei Kilometer entfernten Ort (Arbatax) getrabt.
… sind gar nicht mal so leicht zu finden:
Wer den Kreisverkehr kurz vor dem Hafenkai am Ende des Ortes erreicht, ist schon etwas zu weit: Achtet besser auf die kleine Tankstelle, die sich – nach dem Supermarkt – etwas erhöht auf der rechten Seite neben dem Andenken-Laden befindet und biegt direkt dahinter rechts ab.
Die roten Pyphor-Felsen selbst sind wunderschön. Von ihrem Umfeld mag der ein oder andere allerdings enttäuscht sein. Wer sie jedoch am frühen Abend besucht, wird förmlich verzaubert, wenn sie denn tiefrot in der Sonne leuchten…
Nachdem wir in einer Selbstbedienungs-Bar recht günstig Kaffee, Cappuccino, Cola und Wasser konsumiert haben, geht’s zurück zur Anlage und im Anschluss zum (Privat-)Strand unserer Anlage.
Die beiden beiden vorderen Strandliegen-Reihen unseres Clubs sind kostenpflichtig. In den hinteren beiden liegt man kostenlos.
Am Strand gibt’s zudem einen Bootsverleih (Kanus, Tretboote und kleinere “echte” Boote, die hier ohne Führerschein bewegt werden dürfen).
Kostenlos ist dahingegen der Blick auf den sarazenischen Turm “Taratascar”.
Direkt an den Strand grenzt ein weitläufiger Campingplatz. Im Hinterland liegen diverse Ferienhäuser. Dahinter liegt das – momentan stillgelegte – Gelände des Flugplatzes Tortoli.
Der Barfuß-Strandlauf in der zwei Kilometer langen Bucht von “San Gemiliano” gestaltet sich insofern als etwas beschwerlich, als der Sand sehr locker und überwiegend kieselig ist. Zudem fällt er mehr oder weniger steil ab.
Tipp:
Direkt neben der Anlage des Saraceno-Clubs liegt die Strandbar “Chiosco Babilionia”. Leider haben wir zu spät davon gehört und sie somit nicht antesten können. Angeblich gibt’s hier jedenfalls Flaschenbier in Gardemaßen (0,66 cl) für unter 3 Euro und offenbar steppt hier allabendlich der Bär!
Vereinzelt haben es sich Leute am Strand gemütlich gemacht. Ausreichend Platz ist tatsächlich vorhanden. Wie das Bild im Hochsommer aussieht, möchten wir aber lieber nicht wissen!
Fazit des Tages:
In Shirts und Shorts herumlaufen ist schon toll, aber reine Strandtage sind irgendwie nix mehr für uns.
Nach unserer Rückkehr kümmern wir uns an der Rezeption endlich mal darum, WLAN zu bekommen und lassen den Abend anschließend gemütlich ausklingen.
Auf Nachfrage an der Rezeption bekommen wir ein kostenloses 4-Stunden-WLAN-Ticket.
Die freie Surf-Zeit ist allerdings schneller um als gedacht: Offenbar muss man sich aktiv aus dem Netz ausloggen. Einfach den Browser-Cache auf dem Gerät zu löschen, reicht nicht aus!
Nachdem wir Kostenlos-Zeit unnötig verplempert hatten, wäre es möglich gewesen, nachzubuchen. Die Ticket-Varianten waren leider unbefriedigend:
Möglich waren ein 2-Stunden- oder ein 24-Stunden-Ticket (für knapp 3 bzw. knapp 10 Euro). Allerdings lief die Zeit direkt ab dem ersten Login und ließ sich nicht unterbrechen.
Für uns völlig witzlos. So vergnügten wir uns mit dem vorab – sehr mauen – Smartphone-Auslands-Tarif des heimischen Providers (100 MByte sind allerdings verflixt wenig!).
So verkümmerte das extra mitgeschlörte Tablet völlig ungenutzt im Appartement-Safe…
Sonntag, 20. September 2015: Tour in den Süden
Für den Nachmittag meldet die Wetter-App Sturm. – Egal, wir fahren!
Unser Ziel: Der Insel-Süden
Man munkelt, dort gäbe es nicht nur paradiesische Strände, sondern auch Flamingos, die sich in freier Wildbahn tummeln…
Um zeitlich im Rahmen zu bleiben, wechseln wir bei Bari Sardo auf die leider viel zu gut ausgebauten, schnurgeraden “neuen” SS125, die wir erst hinter Muravera wieder verlassen.
Dort folgen wir zunächst der Straße zum “Cappo Ferrato”, um dann der nett geschwungenen Küsten-Panorama-Straße entlang der “Costa Rei” über Sant Elmo und Cala Pira Richtung Simius zu folgen. Die Aussicht ist weltklasse und das Meer schimmert in sämtlichen Blautönen!
Am schneeweißen Strand von Simius schlürfen wir in einer Strandbar einen Cafe und breiten unsere Straßenkarten aus, um das Navi mit neuen Infos zu füttern.
Das erhoffte rosafarbene Federvieh bekommen wir leider nicht zu Gesicht. Ganz klar unser Fehler: Eigentlich hätten wir ab Simius nur weiter Richtung Notteri fahren müssen, wo sich das stolz dreinblickende Vogelgetier auf dem dem Strand vorgelagerten Lagunensee regelmäßig zu tummeln pflegt. Schade irgendwie!
Leider versteht uns unser Navi nicht und führt nicht wie geplant (und von den >> “Netbikern” empfohlen) nach “Torra Mala” über den Pass “Arcue Tide” und die SS125, sondern stattdessen zurück auf die blöde neue SS125var…
Kurze Zeit später haben wir von der Schnurrstrack-Straße die Nase voll, verlassen sie bei Villaputzu und stürmen erst einmal eine Eisdiele. Im Außenbereich gibt’s keine Schattenplätze. Folglich zerläuft das Eis beinahe schneller, als man essen kann…
Weiter geht’s auf der eigentlich ganz netten, aber tourtechnisch wenig anspruchslosen (alten) SS125:
Kurz vor Tertena kündigt sich ein Mega-Regenschauer an: Der Himmel in Zielrichtung ist dunkelblau-verfärbt. Gar nicht gut! Und… Hören wir da etwa ein tiefes Grummeln??? – Schreck! – Bitte alles, nur kein Gewitter auf freier Strecke!
Also fix das Regenzeugs übergeworfen…
(Gilt zumindest für den weiblichen Feigling mit der membranfreien Kleidung – Norby hingegegen markiert den Helden und testet seine neue Jeans auf Wasserfestigkeit…)
Letztendlich haben wir ziemliches Glück:
Zum einen ist unsere Unterkunft gerade mal 50 Kilometer entfernt, zum anderen befinden wir uns nicht in den Bergen (wo die Temperatur laut Aussage anderer Mitfahrer tatsächlich auf 15 Grad Celsius sank).
So macht’s uns dann knapp die Hälfte, dass es auf dem Weg nach Hause unaufhörlich schauert. Immerhin hält das Regenzeugs tatsächlich dicht und Norby’s neue Held-Jeans macht ebenfalls ‘nen ziemlich guten Job!
Am Abend hat sich der Regen verzogen. Es hat sich aber deutlich abgekühlt und erstmals hocken wir mit Jeans und Jacke im “heimischen Biergarten”…
>> Link zur Kartenansicht – Sardinien-Tour 2 (Tour in den süden)
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Montag, 21. September 2015:
Ausgiebige Gebirgs-Tour (Supramonte und Gennargentu)
Nachts hat’s erneut geregnet. Entgegen der doch sehr verhaltenen Wettervorhersage erwartet uns erstaunlicherweise ein sehr sonniger Tag.
br>Boaaah: Die F 800 R sieht nach Regen ähnlich sch… aus, wie GSR und Streety… 🙂
Heute starten wir in nördlicher Richtung Lotzorai.
Nach dem Auftanken biegen wir ab auf die SP56 Richtung Talana.
Kurz vor dieser Ortschaft bettelt das Navi, scharf rechts abbiegen zu dürfen.
Hey, iss das Teil jetzt vollends blöde? – Warum will es uns unbedingt in eine enge, steile Bergstraße lotsen???
Nachdem wir die Routen-Info geflissentlich ignoriert haben, stehen wir kurze Zeit später ratlos mitten im Zentrum des engen Örtchens. Ein mit Händen und Füßen nach dem Weg nach Urzulai “befragter” Dorfbewohner schickt uns zurück zu besagtem Abzweig. Okay, dann ist das wohl so!
Die Strecke führt am Berghang entlang und immer wieder säumen kleine Kieselsteinchen den schmalen Pfad. Also ganz “piano”! – Auf der SP37 sind wir tatsächlich die elf Kilometer bis Urzulei komplett allein auf weiter Flur…
Kurz hinter dem Ort stößt die Straße auf die grandiose SS125. Diese führt uns über Pass Genna Silana” (1.017 Meter) sehr kurven- und aussichtsreich reich hinunter nach Dorgali.
Nachdem wir das düstere, enge Örtchen passiert haben, halten wir uns Richtung “Oliena” und steuern anschließend das Banditendorf “Orgosolo” an.
Zum Bestaunen der ach so berühmten politischen Hauswandgemälde (“Murales”) haben wir keine Zeit. Zumindest nicht gefühlt: Die Kurven warten! So biegen wir bereits vor dem Zentrum direkt rechts ab Richtung “Mamoida”.
Wir bleiben auf der SP22, durchqueren Sardiniens höchstes Gebirgsdorf “Fonni” und es geht sodann über “Tonora” nach “Desulo”.
Spätestens hier spinnt das Navi komplett und geht ständig aus. Als es im weiteren Verlauf vollends den Geist aufgibt, greifen wir zu klassichen Variante: Karte lesen – die nächsten zwei-drei-vier Wegpunkte merken und erneut anhalten, wenn’s wieder etwas nachzusehen gibt…
Notiz an mich selbst: Nach der Tour muss ich unbedingt eine Möglichkeit finden, eine Kartentasche auf dem Mopped zu befestigen!
Über Aritzo und Gadoni geht’s weiter Richtung Seulo. Von dort über Sadali und Seui nach Ussassai und sodann Richtung “Heimat”.
So gut wie allein auf megatollen Straßen!
Da es bei unserer Ankunft in Tortoli bereits dämmert, lassen wir das Clubessen Clubessen sein und speisen in einer Pizzeria in Tortoli. Schmeckt, ist aber fernab eines besonderen Highlights.
>> Link zur Kartenansicht – Sardinien-Tour 3 (Supramonte und Gennargentu)
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Dienstag, 22. September 2015 – Gemütliche Kurven-Tour
Letzter “echter” Tour-Tag: Geplant ist eine “kleine gemütliche Runde um den Block”.
Zunächst starten wir in südlicher Richtung, passieren “Bari Sardo,” und drehen hinter dem Ort direkt ab ins Gebirge:
Über “Cardedu” geht’s nach “Jerzu”. Von dort aus über “Perdasdefogu” und “Escalaplano”. Wie am ersten Tourtag recht nett, aber nicht spektakulär.
Danach betreten wir “Neuland”:
Nachdem wir “Ballao” passiert haben, beginnt Richtung “Silius” und “San Nicolo Gerrei” der wahrlich ECHTE Kurvenspaß!
Im verschlafenen Dörfchen San Nicolo Gerrei wenden wir und biegen ab auf die SP27 Richtung “Villasalto”. Kaum haben wir Letzeres passiert, wird’s RICHTIG nett. Wir treffen auf eine wunderschöne, einsame Serpentinenstrecke, die uns runter zur SS397 führt: Super Ausblick bei genialem Wetter und erstklassige Straßen!
Folgt man (der leider viel zu gut ausgebauten Straße) Richtung Küste, landet man automatisch in “San Vito”.
Weiter geht’s Richtung Villaputzu und – heute mal – trockenen Fußes über die kurvige SS125 zurück Richtung Arbatax.
>> Link zur Kartenansicht – Sardinien-Tour 4 (Kurventanz)
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Mittwoch, 23. September 2015 – Hotelwechsel-Tour
Heute geht’s nicht mal ganz so relaxt zu, wie in den vergangenen Tagen:
Dank notwendigem Hotelwechsel heißt es um Punkt 8:00 Uhr frühstücken und anschließend die Club-Rechnung bezahlen. Danach schieben wir unsere Koffer bergauf zur Straße oberhalb des Clubs, wo unser Truckfahrer das Gepäck bis spätestens 9:30 Uhr erwartet.
Anschließend raufen wir unser restliches Hab und Gut zusammen, geben den Appartement-Schlüssel ab und sind gegen 9:30 Uhr startklar zur Flughafen-Tour:
So relaxt wir uns auch geben: Irgendwie sitzt da schon eine kleine Panik im Nacken, den Tour-Truck nicht rechtzeitig um 14:00 Uhr in Olbia zu erreichen…
Drum verzichten wir auf eine ausgedehnte Tour durch’s Innenland und wählen den ziemlich direkten Weg:
Der führt uns in nördlicher Richtung über Lotzorai auf die tolle SS125 nach Dorgali. Wieder einmal passieren wir den “Genna Cruxi” und den “Genna Silana”.
Wie gewohnt, zaubert die Gute-Laune-Strecke uns ein Dauergrinsen ins Gesicht.
Dumm nur, wenn man laufend irgendwelche Touri-Vehikel vor sich hat:
Auf der extrem kurvigen Strecke bieten sich nur selten Überhol-Möglichkeiten.
Zögerst Du nur EINE Sekunde, ist die Chance verpasst!
Vom Parkplatz des Passes führt ein Wanderweg über Geröllfelder hinunter zu einem der tiefsten Canyons Europas, der “Gola Su Gorropu“. In knapp anderthalb Stunden kann man ihn erreicht haben. Wer Zeit, Muße und Wanderlust verspürt, kann also gern einen actiongeladenen Zwischen-Stopp einlegen… 😉
In dieser Gegend gibt es übrigens auch wildlaufendende Schweine. Von daher ist der Bereich unter Wanderern auch als “Wildsauplatz” bekannt….
Zwar halten wir kurz auf der – für uns ungewohnten – “Passhöhe”, machen wir uns nach einer kurzen Rast allerdings gleich wieder auf. Schweine haben wir übrigens nirgends gesehen. Dafür umso mehr Ziegen!
Weiter geht’s über Orosei nach Siniscola und dort auf die SS131d, die uns direkt nach Olbia führt.
Als wir unser heutiges Ziele – das >> Flughafen-Hotel Jazz in Olbia gegen 13:00 Uhr erreichen, sind wir die Ersten.
Eigentlich hatten wir geplant, noch einen chilligen “Wir-tanken-zum-Abschluss-ein-wenig-Farbe”-Nachmittag einzulegen, doch Pustekuchen: Irgendwie ist der Wetterfrosch anderer Meinung und beschert uns einen ultratrüben Himmel.
Fix beziehen wir unser recht nett eingerichtetes Zimmer im ersten Stock. Leider fehlt diesem diesmal der Balkon. Tja… Wie schon “uns-Natze” immer sagt: “Mal gewinnt man, mal verliert man!…”
Als wir uns umgezogen und die Mopped-Klamotten in die Packrollen verstaut haben, laufen wir runter ins Cafe. Mittlerweile sind auch viele der anderen Mitfahrer eingetrudelt und unser Mopped-Taxi ist ebenfalls bereits vor Ort. Fahrer Karl-Heinz schimpft allerdings wie ein Rohrspatz. – Was ist passiert?
Eigentlich hatte er der Hotel-Leitung vorab unmissverständlich klar gemacht, dass der Truck auf dem Hotelparkplatz parken müsse, damit die Moppeds aufgeladen werden können. Diese hatten auf dem Parkplatz einen entsprechenden Bereich absperren lassen, dabei aber offenbar den Platzbedarf unterschätzt. So erreicht uns die “Hiobs-Botschaft”, dass wir unsere Moppeds wohl oder übel zum Aufladen erneut auf den Supermarkt-Parkplatz fahren müssten. Irgendwie blöde jetzt, aber ja nu…
Also erneut hoch ins Hotelzimmer, die dreiviertellangen, engen Stoffhosen gegen ‘ne Jeans getauscht und die bereits fest verzurrte Gepäckrolle erneut geöffnet, um Helm und Motorradhandschuhe zu entnehmen.
Just als der Truck Richtung Auchan-Parkplatz startet und wir ihm folgen, setzt blöderweise der Regen ein. Zumindest kommen wir noch einigermaßen trockenen Fußes zum Hotel zurück.
Zu blöde nur, wenn es dann erneut regnet, die Dauerberieselung irgendwie nicht aufhören mag und man die Regenklamotten bereits im Mopped-Sack verstaut hat, der mittlerweile beim LkW parkt…
So warten wir leicht angenervt, bis es endlich einigermaßen aufhört und schlendern zum nahegelegenen Flughafen.
Eigentlich möchten wir dort lediglich “Vorab-Einchecken”. Denn leider war uns dies – trotz genialer WLAN-Verbindung im Hotel – online nicht gegönnt: Merkwürdigerweise meldete das Buchungs-System ständig, dass das “Einchecken frühestens 30 Stunden vor dem Abflug möglich sei…”.
Am Flughafen finden wir allerdings keinen Check-In-Automat, fragen bei der Info nach und erfahren, dass es vor Ort nicht möglich sei, vorab Tickets auszudrucken.
Ob der Online-Check-In am Flughafen in Olbia möglicherweise generell nicht möglich ist??? – Keine Ahnung!
Nächstes Ziel: Der Mega-Supermarkt “Auchan”. Eigentlich ist dieser – dank zahlreicher Läden – perfekt für eine kleine Shopping-Tour. Irgendwie fehlt uns dafür allerdings der Nerv.
Direkt daneben liegt das – von unserem Sardinien-erfahrenen Truckfahrer empfohlene – Restaurant >> “Old Wild West/Auchan”, das wir direkt erstürmen, als es um 18:30 Uhr seine Pforten öffnet.
Biertechnisch kredenzt man hier “Millers-Bier” im Halbliter-Format. “Diesel” (= Cola-Pils) ist dort leider unbekannt; “Radler” jedoch zumindest möglich.
Okeee, muss dann halt ein Krug Bier und zusätzlich eine Dose Cola bestellt werden…
Der “Cow Burger” mundet ganz hervorragend. Die mitgelieferten Fritten sind ok, aber kein Highlight.
Zurück im Hotel lassen wir uns im überdachten Außenbereich der Bar nieder. Dort lässt man sich reine “Genuss-Produkte” teuer bezahlen:
Für das 0,33 Liter Ichnusa in Flaschenform werden 4 Euro fällig – Kaffee und Cappuccino belasten unsere Urlaubs-Patte mit 2 beziehungsweise 2.50 Euro pro Tasse…
Bye-bye Sardinien: Moppeds verladen und ab dafür!
Donnerstag, 24. September 2015 – Back home!
Wie es sich für ein Flughafen-Hotel so gehört, gibt’s Frühstück rund um die Uhr: Ein Ausgiebiges ist allerdings erst ab 7:00 Uhr zu erwarten. Reicht uns vollkommen, denn unser Flieger startet erst um 9:20 Uhr.
Das Frühstücks-Buffet ist ok, hängt jedoch verglichen mit dem “Saraceno-Tempel” in Arbatax eindeutig hinterher.
Anschließend machen wir uns auf zum 750-Meter-Fußweg zum Flughafen (der uns irgendwie wesentlich näher vorkommt). Zum Glück ist es trocken…
Das Einchecken geht recht fix. Wir ergattern sogar noch Fensterplätze! Diese stellen sich im Nachhinein als “Notausgang-Plätze” heraus: Aussicht gleich null – Dafür haben wir beintechnisch gesehen allen Platz der Welt!
Fazit Sardinien:
Traum-Urlaub oder alles nur erträumt?
Tatsächlich ist Sardinien ein absolut grandioses Urlaubsziel!
Allerdings kamen wir während unseres Aufenthalts zu keiner Zeit so wirklich “im Urlaub an” und fühlen uns irgendwie wie in Trance…
Sprache:
Fremdsprachenhasser könnten es auf der italienischen Insel womöglich schwer haben:
Zwar spricht und versteht man teilweise Deutsch, aber Sardinien ist nunmal nicht Malle!
Mit Englisch und ein paar Touri-Brocken Italienisch kommt man allerdings extrem gut klar.
Obwohl 80 Prozent der Einheimischen sardisch spricht, kamen wir jedenfalls nicht einmal in Verzückung, unser extra beschafftes sardisches Wörterbuch zücken zu müssen…
Klima:
Der höchste Berg, der Mamorara misste gerade mal 1.834 Meter. Anders als in den Dolomiten kühlte es sich dort – im Gegensatz zur Küste – kaum ab.
Trotz der fortgeschrittenenen Jahreszeit (Mitte September) hockten wir an den ersten Abenden strumpf- und jackenlos an der Outside-Bar herum. Erst mit dem ersten Regen taten eine leichte Jacke und Turnschuhe statt Sandalen im Freien gut.
Mopped-Klamotten-Fazit:
Unsere extra für die Tour angeschafften Sommer-Klamotten sind tatsächlich hitzetauglich! Allerdings sind die neuen Motorrad-Handschuhe derart kurz, dass es auf dem Hinweg gleich zweimal eine Wespe in meinen Jackenärmel schaffte und gnadenlos zustach! *Gar-nicht-nett!*
Verkehr an der Ost-Küste
Geschwindigkeits-Begrenzungs-Schilder (50 km/h) waren hier keine Seltenheit. Die Steigerung: 10-km/h-Schilder!
Jene waren immer dann anzutreffen, wenn eine Straße in irgendeiner Form geflickt war:
Zum Glück war nirgendwo Bitumen auszumachen – Rissige Straßen aber doch häufiger als gedacht.
Vermutlich waren wir die einzigen Verkehrsteilnehmer, die sich auch nur annähernd an die Geschwindigkeits-“Empfehlungen” hielten: Der Zorn der Einheimischen (die uns offenbar am liebsten von der Straße geschubst hätten) war uns damit jedenfalls gewiss…!
Schon kurios:
Sobald die – eigentlich – sehr netten Sarden in ihren Vehikeln hocken, mutieren sie offenbar zur angestochenen Wildsau! Sie weichen nicht auch nur einen Meter zur Seite, assen NIEMANDEM den Vortritt und bedienen sich bei ihrer tempogeladenen Kurvenräuberei nur ZU GERN der Gegenfahrbahn. – Stellt Euch also besser auf ihre Gewohnheiten ein!
Rühmliche Ausnahme: Zebrastreifen!
Steht Ihr am Rand eines solchen, treten die rasenden Sarden volle Pulle in die Eisen, nur damit Ihr in aller Ruhe die Straße überqueren könnt!
Stop-Schilder
sind – wie auch in den Dolos – häufig so zur Hauptstraße gedreht, dass der vorfahrthabende Fahrer sie sieht. Diese Tatsache irritiert uns anfangs total: “Gilt das Schild jetzt für mich oder wie oder was?”
Tolle Straßen
Alle Welt schwärmt von den “astreinen 1A-Straßen” auf Sardinien.
Wir wissen nicht, wo die anderen tourten: Wir jedenfalls trafen auch auf echte Schlagloch-Straßen. Somit Augen auf!
Das gilt umso mehr, als die Straßen nicht selten mit freilaufendem Vieh (oder deren Hinterlassenschaften) besiedelt sind. Grundsätzlich gilt: Sieht man ein Tier, sind da viele! Zudem sind jene Weltmeister darin, sich chameläonartig der Landschaft anzupassen…
Preise
- Flasche Wasser in der Clubanlage: 1,50 / Im örtlichen Supermarkt: 0,52 Euro
- 0,4 l Ichnusa in der Clubanlage: 4,80 / Dose Ichnusa 0,5l im Supermarkt: ca. 1,19 Euro
- Packung Zigaretten West Silver (20 Stück): 4,50 Euro
- Super Benzin (pro Liter): ca. 1,45 Euro (an der Ostküste – Im Norden deutlich teurer (1,60 Euro plus x…!)
Die größten Preisunterschiede machten wir nicht nur beim Benzin, sondern auch beim Kauf von Sardinien-Andenken-T-Shirts aus:
Beispiele:
Im Hauptort Tortoli gab’s das Sardinien-Shirt für 14,50 Euro, im Andenkenladen auf dem Weg in den Ort Arbatax für 11 Euro und in der Club-Anlage (wie auch im Ort Arbatax) für 10,50 Euro.
Der Ort:
Arbatax hat – bis auf die roten Felsen – nicht sonderlich viel zu bieten, verfügt aber zumindest über einen Supermarkt und eine Apotheke.
Wesentlich mehr Shopping-Möglichkeiten gibt’s im Hauptort Tortoli:
ABER:
Achtet dort unbedingt auf die Parkschein-Pflicht! (30 Minuten = 30 Cent)
Der örtliche Parkschein-Aufseher verteilt gnadenlos Knöllchen – selbst an Moppedfahrer und auch dann, wenn Ihr nur zwei Meter neben Euren Moppeds sitzt!
Die Club-Anlage
Entweder mag man Club-Urlaube oder man hasst sie!
Eindeutiger Hass-Faktor:
Die allabendlich im Outdoor-Bereich der Bar veranstaltete “Mini-Disco”. Irgendwie kann man sie zwar ertragen, aber:
Noch Tage nach unserer Rückkehr erwachten wir allmorgendlich mit Clubsongs im Ohr!
Dabei war “VeoVeo” noch relativ harmlos. Wesentlich schlimmer prägten sich “ChuChu Ua”, “Soco bate vira” und der “Gangnam Style” im Hirn ein!
Tanken
Sonntags hatten die Tankstellen – zumindest ab nachmittags – geschlossen. Allerdings standen – wie aus den Dolomiten gewohnt – Tank-Automaten zur Verfügung.
Mücken
Während unseres Aufenthalts wurden wir – vor allem im Außenbereich der Bar – von zahlreichen Mücken gepiesackt! Wer sowas nicht abkann, tut besser daran, sich vorab mit einem bewährten Anti-Mücken-Tüchs einzunebeln.
Sardinien-Flagge
Leider fanden wir auf der Insel keine T-Shirts mit der neueren Sardinien-Flagge (mit Stirnband statt Augenbinde). Wer eine enstsprechende Bezugsquelle kennt, möge uns diese gerne verraten!?
>> Weitere Infos zur Sardinien-Flagge (www.flaggenlexikon.de)
Machen wir das noch einmal?
Auf jeden Fall!
Gern auch erneut mit unserem diesjährigen Reiseveranstalter:
>> 123 Motorradreisen!
Der Service war erstklassig:
Sowohl vor Beginn als auch während der Reise.
(Obwohl es sich um keine geführte Tour handelte, war Letzeres der Tatsache geschuldet, dass der sardinien-erfahrene Truckfahrer während der Woche im selben Hotel weilte und man somit einen adäquaten Ansprechpartner hatte, sofern man einen solchen gebraucht hätte…)
Die Landschaft auf Sardinien ist sehr abwechslungsreich:
So erinnert das Supramonte-Gebirge durchaus an die Dolomiten, während das “Gennargentu” sich weniger schroff zeigt.
Der 122 Meter lange Fluss “Flumendosa” war – mitsamt seiner Nebenzuflüsse – leider größtenteils ausgetrocknet. So er Wasser führt, ist die Landschaft sicherlich noch wesentlich beeindruckender!
Der Sandstrand vor unserer Tür war recht beeindruckend. Was aber ist jener schon im Gegensatz zu den schneeweißen Stränden der “Costa Rei”???
Ist Sardinien das schönste Fleckchen Erde, das wir je gesehen haben?
Diese Frage lässt sich ganz leicht beantworten: Nö!
Denn: Wesentlich mehr begeistern uns die endlos weiten Strände an der französischen Atlantikküste oder die schroffe Bergwelt mit der klaren Alpenluft in den Dolomiten.
Typisches Urlaubs-Dilemma!
Ähnlich wie in Südtirol fragt man sich während seines Urlaubs tagtäglich:
Was will ich eigentlich? Gucken und staunen oder aber endgeile Kurven fahren?
Theoretisch könnte man alle paar Meter anhalten, weil mal wieder irgendein lohnendes Foto-Motiv lockt!
Während unseres Aufenthalts entschlossen wir uns für’s Kurvenfahren:
Somit ließen wir Traumstrände Traumstrände sein und bemühten uns redlich, jegliche Fotomotive zu ignorieren, um stattdessen die grandiosen Bergkurven zu schrubben!
Entsprechend mager ist unsere Foto-Ausbeute…
Hallo Susy,
ein feiner Bericht! Wir waren im Mai in Bari Sardo beim Netbiker-Event.
Im Dezember erscheint der Blog-Beitrag mit zwei Filmen. Du wirst sicher
die eine oder andere Strecke wieder erkennen.
Liebe Grüße aus HH
Herbert
Hallo Herbert,
vielen Dank! 🙂
Da uns schon Dein Pyrenäen-Bericht bei den Nettis super gefallen hat, freuen wir uns umso mehr auf die Sardinien-Filme!
LG nach Hamburg
Norbert und Susy