Schwarzwald/Vogesen-Tour 2015 #motourbfv

Kann eine eine Motorradtour in den Schwarzwald mit Abstecher in die Vogesen genau so begeistern , wie eine Tour in die Alpen?

Wer einmal in traumhafter Alpenkulisse kurvenwedeln durfte, wird vermutlich süchtig danach und möchte nirgends anders mehr touren.
So erging es zumindest uns und folglich verbrachten wir unsere Wochen-Gruppen-Touren vier Jahre in Folge in der österreichischen und italienischen Bergwelt. Dank prall gefüllten Terminkalendern unserer Mitreisenden wurden wir in diesem Jahr allerdings abtrünnig und es bedurfte wenig Überredungskunst, sie für eine Motorradtour Richtung “Black Forest” und Vogesen zu begeistern.

Dabei liegt unser Tour-Basis-Hotel in diesem Jahr mit knapp 600 Kilometern Entfernung so heimatnah, dass einer kleckerweisen Anreise nix im Wege steht.
Der Plan:

  • Die ersten fünf (Doppel-X, FJR, kleine V-Strom, große Tiger und kleine BMW) starten freitags, übernachten irgendwo in Rhein-Mosel-Nähe, um tagsdrauf weitere Landstraßen zu rocken.
  • Samstag nach dem Frühstück lässt sich die große GS per Anhänger in den Schwarzwald transportieren.
  • Am selben Tag wartet der Adventure-Eigner hufescharrend auf seinen nachmittäglichen Feierabend, um seine Groß-Q über die Bahn zum Zielort zu peitschen.
  • Unser BMW-KT-Dickschiff-Fahrer startet Sonntag früh und sitzt die Strecke mal eben locker auf einer A…backe ab.
  • Die kleine Tiger spielt schließlich rote Laterne und lässt sich von ihrem Reiter nebst der besten Sozia der Welt huckepack in den Schwarzwald chauffieren.

Unser diesjährige Ziel:
Der >> Gasthof Belchenblick in >> Münstertal im Südschwarzwald.

Anreise: Freitag, 19. Juni 2015

Die Vorhut rollt an…

Als die HERRschaften gegen 14:30 Uhr endlich so weit sind, erklingt das imaginäre Tour-Start-Signal.

Noch im Heimatort müssen wir leider erkennen, dass das Vorfahrer-Navi irgendwie ‘nen Sch… auf abgesprochene Routen gibt. Zum Glück lässt sich die zunächst völlig falsche Richtung recht schnell per Gruppenzwang korrigieren.

Kaum aus dem Heimatort raus, beginnt’s erbarmungslos zu tröpfeln, zu gießen, zu schütten und knapp zehn Kilometer folgt der erste Ankerwurf:
Spätestens hier erkennen auch unsere “drei ganz Harten”, dass es möglicherweise cooler ist, das Regenzeugs überzuwerfen, als bis auf die Knochen nass zu werden.
Wirkt! – Und so war’s das dann erstmal mit dem Dauerguss von oben.

Wohnt man am A… der Welt, ist man Kummer gewohnt. Dazu zählen vor allem Teil-Etappen über die Autobahn, die man in wohl oder übel in Kauf nehmen muss, um abends nicht erst den Westfalenpark in Zecken-City erreicht zu haben.

Das erste Teilstück auf der A45 zieht sich wie Kaugummi, aber zumindest bleiben uns Staus erspart. Weit hinter Meinerzhagen führt uns Helmi endlich runter von der nervigen Rollpiste.

Wer eine BMW F 800 R knapp 600 Kilometer ohne Scheibe auf einer Dosenbahn bewegen will, benötigt dringend starke Nackenmuskeln! Ich für meinen Teil muss bei 140 km/h passen und schaffe höchstens mal kurze Sprints mit höherer Geschwindigkeit… Was das betrifft, war die meine “>> GSR 750” mit ihrer Mini-Scheibe irgendwie wesentlich “dankbarer”!

Grob anvisiertes Zwischen-Übernachtungs-Ziel: Bad Kreuznach.

Navi-Spass

Fünf Fahrer, vier verschiedene Navis.
Irgendwie werden sich die Jungs nicht wirklich einig, welchem sie denn vertrauen sollen. So führt mal der eine, mal der andere Mitfahrer unsere Truppe an.

Dabei steht mein neues “TomTom Rider 400” selbstredend nicht in der engeren Auswahl: Ist zwar im Gegensatz zu den anderen ein reines Motorrad-Navi, hängt allerdings am Mopped eines weiblichen Wesens:
Kann ja nicht gutgehen, oder??? *sfg*

Kleiner Trost: Jochen’s “Urban Rider” wird ebenfalls kein Glauben geschenkt.

Erquickenderweis beschert uns das Alphatierchen-Gerangel an diesem Freitag Nachmittag eine beschauliche Stadt-Rundfahrt mit ausreichend Anhalt-und-bestaun-Möglichkeiten mitten durch Siegen.

Immerhin stellt uns “Tour-Leader” bei einem “Zwangs-Routen-Findungs-Halt” inmitten eines Industriegebiets fest, dass sein Navigier-Gerät noch auf “ideale Auto-Route” eingestellt ist und korrigiert die Route. Boah, Helmi, äih…!

Mein locker in die Runde geworfener Hinweis, dass eine baldige Kaffeepause schon ziemlich nett wär, findet kurz tatsächlich Gehör:

Nachdem wir diverse nette Cafes unbeachtet passiert haben, halten wir schon schlappe 70 Kilometer später auf einem “wunderschönen” Bundesstraßen-Parkplatz mit Imbiss-Bude und Dixi-Klo. Logisch, dass hier (beinahe) jeder mal fix mal im Busch verschwindet und mega-entspannt lächelnd, vor neuem Tatendrang strotzend zurückkehrt.
Fühlt-Euch-ganz-lieb-umarmt-liebe-Mitfahrer! *Ironie-Modus-off*

Zum Glück sind nicht all unsere Vorfahrer lernresistent:
Nach einem kleinen Wechsel in der Führungsriege, sucht “Mann” ernsthaft nach einem “frauenfreundlicheren” Halt und so landen wir gnädigerweise in einer Eisdiele am Ortsausgang von Limburg.

Kaum zurück auf den Böcken, türmen sich erneut zahlreiche Wolken auf. Beinahe hätten wir’s trocken ins Ziel geschafft. Nach weiterem (unnötigen) Kreuz- und Quer-Gecruise regnet’s sichs aber erneut ein.

Nur noch wenige Kilometer vom Rhein entfernt, ist die erste Tankleuchte auf Krawall gebürstet und schlägt gnadenlos Alarm. Dumm nur, dass die angefahrene Tankstelle bereits geschlossen hat? Spätestens hier wird auch dem Letzten klar, dass wir – Navis sei dank – irgendwie ziemlich viel Zeit vertrödelt haben.

Endlich: In >> Rüdesheim finden wir die heißersehnte Tanke. Mittlerweile ist es fast 21 Uhr. Aufgrund der fortgeschrittenen Stunde sind sich ausnahmsweise alle mal einig, dass es nicht unklug wäre, direkt vor Ort eine Unterkunft zu suchen.

Kurzerhand befragen wir >> Booking.com und angeblich sind tatsächlich diverse Hotels frei.
Durch unsere >> Pfingst-Tour schlau geworden, buchen wir nicht per Plattform, sondern rufen zunächst direkt beim Hotel an.
Ja, tschakka: Es gibt tatsächlich freie Zimmer und Motorradfaher sind erwünscht! Zwar seien die Hotel-Parkplätze komplett belegt, jedoch fände sich für unsere Motorräder sicherlich noch ein Plätzchen, so der Hotel-Mitarbeiter am Telefon…

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Als wir kurze Zeit später das Hotel erreichen, eilt der Empfangs-Mensch uns bereits entgegen, um uns die Stellplätze zu zeigen.

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Beim Eintritt ins Hotel-Foyer staunen wir nicht schlecht: Direkt im Eingangsbereich parkt tatsächlich eine “R Nine T”!

Tja, wie der Zufall es wollte, sind wir tatsächlich in einem “BMW-Partnerhotel” gelandet; dem >> Hotel Lindenwirt, direkt an der berühmten Drosselgasse der Rüdesheimer Altstadt.

drosselgasse

Statt regulär 110 Euro zahlen zu müssen, kommen wir in den Genuss des Last-Minute-Schnäppchen-Preises von 82 Euro pro Doppelzimmer. *Yeaah!*
Zusätzlich gibt’s pro Person einen Sekt-Gutschein, der im hoteleigenen Restaurant eingelöst werden kann, so man dort auch speist. Derer gibt’s gleich zwei: Eins in der ersten Etage Richtung Innenhof und das andere im Erdgeschoss mitten im Geschehen.

Also fix das Gepäck auf den Zimmern verstaut, rein in die Jeans und etwas beeilt, da die Küche um 21:30 Uhr schließt. Im Innenhof-Restaurant dudelt eine Liveband einsam und verlassen Herz-Schmerz-Schlager *grusel!*, aber zum Glück gibt’s Außenplätze und das Essen ist auch ok. Lieber frieren, als Ohrenkrebs!

Als der Laden gegen 23 Uhr schließt, wechseln wir das Revier, nehmen im Drosselgassen-Restaurant Platz und bestaunen das Geschunkel und Geschwofe des leicht antiken Publikums. Da die Bedienung hier etwas träge ist, finden wir zeitig den Weg in die Koje.

Hotel Lindenwirth in Rüdesheim

Beim offiziellen BMW-Partner-Hotel können diverse BMW-Motorrad-Modelle probegefahren werden (R nine T, F 800 R , F 700 GS, S 1000 R, R 1200 GS und R 1200 RT). Vermietet werden die Moppeds im Rahmen eines “Test-Rides” (für maximal zwei Tage) für je 70 Euro/Tag oder eines “Miet-Test-Rides” (bis zu sieben Tagen) für 110 Euro/Tag.

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Das Hotel bietet übrigens auch Biker-Arrangements an, zum Beispiel das “Kennenlern-Angebot”:
2 Übernachtungen im Komfort-Zimmer mit Halbpension, Weinprobe und einem Test-Ride-Tag auf dem Wunsch-Mopped für 319 Euro.

Daneben kann man hier auch in einem von sechs echten alten Weinfässern übernachten: Für Kuschel-Fans ist das allerdings nix, denn dort übernachtet man in getrennten Betten. Hinter dem Weinfass-Schlafzimmer finden die Mieter ein “Wohnzimmerchen” und ein Badezimmer. Alles in allem eine wirklich nette Idee!

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Auch für Raucher ist gesorgt:
Vor den zum Innenhof in halboffener Bauweise ausgerichteten Zimmertüren hat man Bänke und Aschenbecher platziert. *Daumen-hoch!*

Samstag, 20. Juni 2015: Weiterfahrt zum Zielort

Nach einer ruhigen Nacht freuen wir uns über die große Auswahl am Frühstücksbuffet.

Erstaunlicherweise gestaltet sich unsere Abfahrt angenehm, da keiner unserer Mitfahrer drängelnd rumätzt.

Das Medion-Navi von Tourguide 1 ist einfach “genial”:
Nachdem wir eine Stunde lang im Zick-Zack über schnurstrackgerade Bundesstraßen gerollt sind, sind wir unserem Tagesziel nach schlappen 70 gefahrenen Kilometern genau ACHT(!) Kilometer näher. Absolut fantastisch!

Spätestens jetzt sieht sich “Tourguide Nummer 2” mit seinem Dosen-TomTom genötigt, sich an die Spitze zu setzen und führt uns mittagspausentechnisch zu einem griechischen Restaurant. Sein Glück: Dort gibt’s auch Eis!

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SO parkt man im Biergarten…

Die Gyros-Teller munden den Mitfahrern hervorragend und mein Eisbecher ist okay.

Der griechische Wirt jedenfalls ist weltklasse:

Als wir das Lokal betreten, sind wir die ersten Gäste und belegen einen kompletten Tisch mit unseren Mopped-Klamotten.

Kaum haben wir bestellt, herrscht im Ort offenbar akuter Hunger-Alarm, denn plötzlich stürmen zahlreiche Gäste in die Gaststätte. Nachdem die meisten einen Platz gefunden haben, durchquert ein biestig dreinschauender “Herr” “unseren” Nebentrakt und ranzt uns stoffelig an, wir mögen doch gefälligst unsere Mopped–Monturen entfernen.

Möglicherweise hätte ihm “einfach-mal-nett-fragen” besser getan: Ehe wir reagieren können, mischt sich “unser Wirt” ein und erklärt ihm unmissverständlich, dass dieser Tisch bereits belegt sei. Tja, dumm gelaufen! 🙂

Nach diesem verhältnismässig langen Halt geht’s weiter mit der lustigen Städte-kreuzenden Navi-Irrfahrt. Als wir plötzlich an der Rheinfährenstation Kornsand stehen, schießt sich uns’ Tourguide beinahe selbst ins Knie: HASST er doch Fähren wie die Pest!

Beinahe hätte er Glück gehab, denn die Rheinfähre Landskrone hat gerade abgelegt. Als sie uns bemerkt, macht sie jedoch kehrt und lässt uns netterweise noch an Bord und gondelt uns zum anderen Ufer (“Nierstein”). Echt super, DANKESCHÖÖÖN, Herr Kapitän!

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Weiter geht’s über Oppenheim nach Worms, wo einem unserer Mittourenden der Sinn nach “Apotheken-Shopping” steht.
Hey, schön! In der Innenstadt gibt’s doch diese fantastische Eisdiele (das Eiscafe Vannini), die wir einst bei unserer >> 4-Länder-Tour 2008 mal angetestet haben? Ganz sicher gibt’s dort auch Apotheken.
Stattdessen halten wir jedoch an einer Pharma-Bude irgendwo im Wormser “Outback”. Typisch!
Eine Eisdiele gibt’s hier auch, aber leider nur mit Außenverkaufsstelle ohne Sitzgelegenheiten.

Mittlerweile ist’s so trocken und warm, dass ich mich genötigt sehe, endlich die einengende Regenkleidung abzulegen.

Anschließend drehen wir in westliche Richtung ab. Umso blöder schaue ich aus der Wäsche, als wir eine Weile später Speyer passieren. Ok, haben wir wohl wieder mal ‘nen netten Haken geschlagen….

Gefühlt nur einen winzigen Augenblick später sind wir bereits im schönen Elsass und durchqueren einen malerischen Ort. Leider haben unsere Mitfahrer kein Auge dafür. Stattdessen halten wir mal wieder “irgendwo im Nirgendwo”. Das müssen wir dringend nochmal üben, meine Herren!

Zurück in D’land jagt uns unser Tourguide auf die blöde Autobahn und quält uns dort länger als erhofft. Immerhin hat er “das mit der vernünftigen Pause” offenbar verinnerlicht und wirft irgendwann in einem hübschen Kaff den Anker zum Kaffee- und Eisfassen.

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Am frühen Abend sind wir endlich am Ziel:

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>> Gasthof und Hotel Belchenblick, Wasen 72 in Münstertal.

Kaum haben wir die Moppeds abgestellt, winkt mir die Wirtin bereits mit meinem dorthin bestellten >> Motorrad-Stiefel-Paket zu.
Vielen lieben Dank noch einmal für’s Paket-Annehmen, liebe Frau Büchle!

Unsere beiden Nachzügler-BMWs sind natürlich längst vor Ort.

Im Hotel beziehen wir unser geräumiges, liebevoll eingerichtetes Zimmer mit großem möblierten Balkon, Mini-Kühlschrank und modernem Badezimmer.

Unsere Moppeds dürfen im Hinterhof parken.

Das Gasthof-Restaurant mit schöner Außenterrasse ist gut besucht und bietet eine bodenständige Küche mit leicht gehobenem Preisniveau. Das Essen ist jedenfalls “Preis-wert” und immerhin bedeuten hier “große Bier” 0,4 Liter.

Sonntag, 21. Juni 2015: Tour zum neuen Ace-Cafe Luzern in der Schweiz

Ab 8:00 Uhr darf man in unserem Hotel mit Frühstück rechnen.

Obwohl sich der erste Morgen im neuen Tour-Terrain ziemlich verregnet zeigt, sitzen unsere Mitfahrer pünktlich am Tisch und scharren mit den Hufen.

Das Frühstücksbuffet gibt alles her, was man zum Glücklichsein benötigt:
Käse, Aufschnitt und Co, Marmelade, Natur-Yoghurt, Dosenfrüchte und frisch-geschnibbelte Gemüsestückchen. Die Brötchen schmecken extrem gut und körniges Brot gibt’s ebenalls. Recht fix stehen auch große Kannen Kaffee auf den Tischen.

Zusätzlich gibt’s täglich wechselnde Sonderleistungen: Mal sind es Rühr- mal Spiegeleier. Außerdem gibt’s abwechselnd Frikadellen, Speck oder Mini-Würstchen. Frühaufsteher sollten allerdings wissen, dass sie frühestens gegen 8:15 Uhr damit rechnen können.

Was bei unseren Mitfahrern mit seniler Bettflucht auf ‘ne Spur Missfallen stößt, kommt den wenigen Spätzündern unseres Trupps zugute und entschleunigt den morgendlichen Aufbruch-Stress ungemein. 😉

Dieses “Smartphone-Zeitalter” ist schon merkwürdig:
Kaum wertraut dem Blick aus dem Fenster. Stattdessen werden diverse Wetter-Apps befragt. Und während es draußen nicht-enden-wollend schüttet, wollen uns Letztere weismachen, wir säßen längst im Trockenen!

Die Uhr schlägt kurz vor 11 Uhr und der Regen lässt nach.
Gerade noch rechtzeitig, bevor die ersten Mitfahrer resignieren, irgendein doofes Kartenspiel hervorzaubern und fortan in Wettstreit treten, wer dank diverser Alkoholika als Erster zurück in die Koje muss…

Somit geht’s auf mit acht Moppeds.

Grobes Ziel: Das am Freitag neu eröffnete “Ace Cafe Luzern” (Sonnmatthof 2 im schweizerischen Rothenburg).

Statt ins Helle führt uns das blöde Medion-Navi schnurstracks über den extrem verhangenen Belchen. Oben auf dem Hügelchen ist es streckenweise so nebelig, dass man Mühe hat, das Rücklicht seines Vordermanns zu erspähen und es nieselt zunächst anhaltend.

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Nach einem ersten Halt geht’s über St. Blasien und die B500 Richtung Waldshut-Tiengen und Schweizer Grenze. Hier klart es endlich auf.

Nach einigen geschwindigkeitsbraven Kilometern (die sich genau deshalb wie Kaugummi ziehen), erreichen wir das >> Ace-Cafe in Rothenburg. Hier steppt heute der Bär!

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Trotz der Besucherhorde können wir einen Blick ins eigentliche Cafe werfen und sind ein wenig ernüchtert: Irgendwie gleicht es einer großflächig angelegten Pommesbude, der man die bestellte Einrichtung nicht rechtzeitig lieferte.

Wesentlich interessanter sind die rundherum abgeparkten Bikes und die extra zur Eröffnung aufgebauten Aktions-Stände:

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Auf dem Rückweg übernimmt Tourguide Nummer 2. Nach einem Abstecher über streckenweise unbefestigte Trampelpfade, zeigt er uns kurz vor’m Aufschlagen in D’land tatsächlich eine genial zu fahrende Kurvenstrecke.

Eigentlich lautete sein “Auftrag”: “Mache direkt am ersten Café in D’land halt, denn wir haben Kaffee-Durst”. Nützt aber leider nix, wenn der’s nicht einsieht.

Vielleicht ist’s ihm zu einfach, unseren Trupp stadteinwärts zu lotsen. Möglicherweise brauchte er auch eine kleine Erfrischung? – Oder warum heizt er einfach weiter, bis es aus Kübeln schüttet? Immerhin findet er doch noch ein Nest mit einer Eisdiele, in dessen Außenbereich wir eisessend und kaffeeschlürfend warten, bis der der Wetterfrosch uns wieder wohlgesonnen ist.

Nach der kleinen Pause geht’s zurück durch’s “Kleine Wiesental”. Die Landschaft ist wunderschön. Aber auch hier haben unsere Leute den “starren Kurvenblick”, der jeglichen unnützen Halt (zu denen auch Foto-Stopps gehören) verbietet.

Zurück in Münstertal, ist mittlerweile auch unser Dickschiff-Fahrer eingetrudelt. Kaum sitzen wir geduscht am Essenstisch, trudelt auch unser aufgekratztes Klein-Tiger-nebst-Sozia-Gespann ein und so lassen wir den Geräuschpegel des Gasthofs an diesem Abend kurzfristig aufleben. 🙂

Montag, 22. Juni 2015: Wir rocken die Cols der Vogesen!

Das Wetter zeigt sich wechselhaft und angeblich soll’s später im Black Forest regnen. Auf nach Frankreich, denn dort sieht’s nicht sooo schlecht aus!

Endlich komplett starten wir – mit neun Moppeds und zehn Leuten – Richtung Vogesen.

Zum Glück hat die “kleine Tiger” ihr “TomTom Rider 2013” dabei und so gibt’s zur Abwechslung mal wirklich nette, sinnvolle Tour-Etappen!

Mein TomTom 400 läuft natürlich mit. Zum Glück “außer Konkurrenz”! Denn bis auf den Doppel-X- und den crossgeilen GS-Fahrer hätte es garantiert niemand lustig gefunden, in die vorgeschlagenen Feldwege abzubiegen. *GRAUUUS!*

Nachdem wir beim eindrucksvollen “Schiffshebewerk Fessenheim” den Rhein überquert haben, geht’s in Frankreich über Soultzmatt Richtung Osenbach und den absoluten Gute-Laune-Hügel >> Col du Firstplan nach Wasserbourg.

Nächstes Ziel: Munster
Gnädigerweise rauschen wir an diesem storchlastigen Ort nicht nur vorbei, sondern dürfen uns auf dem örtlichen Kirchplatz tatsächlich die Füße vertreten.

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Anschließend geht’s über den >> Collet du Linge, wo unsere geschichte-jecken Mitfahrer einen Rundgang unternehmen und der restliche Trupp geduldig wartet.

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Anschließend geht’s runter über den “>>Hohrodberg” zurück zur Straße, die über die
>>Col de la Schlucht führt. Diese ist aufgrund des Verkehrs etwas nervig, landschaftlich jedoch erste Sahne und tatsächlich pausieren wir oben am Pass, in der “Brasserie de la Schlucht”:

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Was man in den Vogesen nicht alles sieht…?
Auf Nachfrage erklärt uns das holländische Harley-Pärchen, dass es sich bei dem Anhänger um einen umgebauten Faltdach-Anhänger handelt. Im hinteren Teil haben sie Gepäck untergebracht und das gelb-graue “Dingens” ist ein Grill.
– Die Holländer haben’s echt drauf! 🙂

Nach der Pause geht’s links ab zur “Route de Cretes” (der Vogesenkammstraße, die die Grenze zwischen Elsass und Lothringen bildet). Auf der weiteren Strecke passieren wir

Die Gipfelstraße bietet fantastische Ausblicke. Aber wer will hier schon anhalten? *Grrr*

Leider herrscht “hier oben” ein ruppiger Wind und aktuell sind viele Teilstücke mit einer hohen(!) Schicht Rollsplit gespickt. Gut, dass es vorab Warnschilder (“Gravillons”) gibt!

Weiter geht’s über den >> Col Amic und den >>Hartmannswillerkopf, damit einer unserer Mitfahrer seinen Seelenfrieden findet.

Falls sich noch wer für den 1. Weltkrieg und die Schauplätze im Elsass interessiert:
>> de.rendezvousenfrance.com/de/sehenswert/1-weltkrieg-die-vogesenfront

Schließlich geht’s über den >> Col de Herrenfluth runter nach Uffholtz.

Da unser Tourguide unten im Ort keinen würdigen Halt ausmachen kann, führt er uns zu einem “Mc Donalds”(*Augenroll*) an der deutsch-französischen Grenze.
Okay… Aber der Frappé war echt lecker!

Der Hälfte der Mitfahrer reicht’s für heute. Die andere Hälfte möchte gern noch ein bisschen Strecke machen. So wechselt unsere Sozia auf’s “Dickschiff”, das uns sodann mit der GS Richtung Heimat folgt.

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Montags und dienstags hat unser Hotel-Gasthof bedauerlicherweise Ruhetag, aber bereits am Vortag haben wir ortsrundgangmäßig Alternativen ausgespäht. Ideal erschien uns dabei keine 200 Meter entfernte Pizzeria Casa Mia. Leider hat diese heute – wider Erwarten – ebenfalls geschlossen.

So traben wir los zur ein Kilometer entfernten >> Bier- und Kegelstube Hofsäge. Kaum haben wir das Essen bestellt, beginnt’s zu regnen und wir flüchten von der Außenterrasse ins Gaststätten-Innere. Ein-zwei-drei Bierchen weiter lässt der Regen endlich nach und wir kommen trockenen Fußes zum Hotel zurück.

Dienstag, 23. Juni 2015: Kurvenrausch und Rheinfall

Erneut starten wir komplett. Grobes Tourziel: Der Rheinfall von Schaffhausen.

Zunächst geht stadtauswärts gen Norden, dann über den “Belchen” und schließlich landen wir irgendwie im wunderschönen Albtal.

Nachdem sich der erste potentielle Pausen-Gasthof als geschlossen herausstellt, verfallen wir irgendwie in einen absoluten Kurvenrausch (Yeaaaaah!), der uns Zeit und anvisiertes Ziel glattweg vergessen lässt.

Schließlich halten wir in einem netten Restaurant mit super Tagesangebot (Suppe und Schnitzel für 7,90).

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Nach dem Stopp ist der Kurven-Hunger unseres Q-Treibers für heute gestillt und er dreht ab Richtung Heimat.

Tourguide Nummer 2 übernimmt und führt uns auf ziemlich direktem Wege zum Rheinfall von Schaffhausen in Neuhausen in der Schweiz.
Netterweise wirft er an einer Schweizer Tanke den Anker, so dass wir alle in den Genuss des “guten Sprits” für jubelvolle 1,41 Euro kommen!

Als wir am größten Wasserfall Europas ankommen, nehmen wir dankend zur Kenntnis, dass es neben einem kostenpflichtigen Dosen- auch einen speziellen Motorrad-Parkplatz gibt, auf dem das Abparken kostenlos ist.

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Wer sich das gigantische Wasserfall-Spektakel (immerhin 23 Meter hoch und 150 Meter breit!) aus der Nähe ansehen möchte, kann auf eins der Boote hüpfen, sich für 8 Euro zum Wasserfall schippern lassen und dort die Felsen-Aussichtsplattform erklimmen. Alternativ kann man aber auch einfach zum gegenüberliegenden Schloss Laufen übersetzen, in der eine Jugendherberge untergebracht ist.

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Leider sind die Bootsfahrten gerade mit ein wenig Wartezeit verbunden. Um die Geduld unserer gelangweilt, aber tapfer wartenden Mitfahrer nicht überzustrapazieren, verzichten auf den Bootstrip und beschließen, sie von diesem “schrecklichen” Kulturschock zu erlösen.

Auf dem Rückweg führt uns Tourguide Nummer 2 über eine “total tolle” Alm ins Nirwana, wo er uns gönnerhaft ein Päuschen beschert.

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“Hey, Ihr wolltet doch ‘nen tollen Ausblick? – Bitte, da isser!”

Anschließend geht’s im Zickzack von der Schweiz nach D’land, zurück in die Schweiz und wieder nach D’land. Die Gegend ist derart öde, dass sich nicht einmal ein Grenzposten hierher verirrt.

Im Ansschluss erwartet uns eine erneute Kurvenorgie durch’s absolut geniale Albtal.

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Aufgrund eines plötzlich auftretenden Aufmerksamkeits-Defizits lassen wir den Rest des Trupps ziehen und machen uns zu dritt auf den Heimweg. Helmi übernimmt die Spitze, führt uns über eine verdammt enge Alm und findet tatsächlich endgeile Serpentinen runter nach Münstertal.

Am Abend ist “Pizza” angesagt, zumindest für die meisten von uns und tatsächlich erweist sich die – heute endlich mal geöffnete – Pizzeria gleich nebenan als echter Geheimtipp! Zwar haben sie nur wenige, sehr einfache Außensitzplätze, allerdings baut der Wirt angesichts unserer Gruppenstärke erfreulicherweise spontan an und die Steinofenpizzen sind echt ein Gedicht!

Da wir noch irgendwo fernab von “Flaschbier-ausm-Kühlschrank” gemütlich einkehren möchten, ziehen wir anschließend weiter in den lauschigen Biergarten des “Gasthof zum Löwen”. Angesichts des doch sehr übertriebenen Preisniveaus und der Kellner, die offenbar einen Stock im A…. haben, bleibt es allerdings bei einem Getränk. Stattdessen hüpfen wir auf dem Rückweg fix in den örtlichen REWE, der täglich bis 22 Uhr geöffnet hat, decken uns mit ‘nem Sixpack ein und machen es uns mit (fast) alle Mann auf unserem großen Balkon gemütlich.

Mittwoch, 24. Juni 2015: Triberger Wasserfälle, Hexenlochmühle und Schluchsee

Grobes Ziel unser heutigen Tour: Die >> Triberger Wasserfälle.

Erneut verlassen wir das Münstertal Richtung Norden und biegen dann links ab, um über den “Stohren” auf den “Schauinsland” zu gelangen.

Oben angekommen, halten wir uns rechts, um bereits nach kurzer Zeit wieder links abzubiegen.

Wie gewohnt, rasten wir an den merkwürdigsten Plätzen mitten in der Wallachei und erleben Natur pur!

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So entdecken wir unterwegs einen kleinen Fuchs, der neugierig unter den Leitplanken hindurchlukt. Als ein großer Mensch seine tieffliegende Doppel-X stoppt, um sich den kleinen Gesellen genauer anzuschauen, bekommt er aber doch wohl Muffensausen und huscht fix weiter.

Hinter Sankt Märgen nehmen wir Kurs auf die Hexenlochmühle:
So kitschig-schön die Strecke auch ist: Dort anhalten? – Fehlanzeige!

Nach einem Tank-Stopp geht’s weiter zu den Triberger Wasserfällen.

Erstaunlicherweise muckt niemand auf, als einige von uns bekunden, sich das Naturschauspiel gern mal näher anschauen zu wollen, also fix die Moppeds abgeparkt.
Nachdem wir die Kirche und die Klinik pasiert haben, stoßen wir plötzlich auf eine “Bezahlschranke” in Form einer kleinen Hütte:
Zum Glück kauft man uns nach Vorlage EINER “Konus-Gästecard” ab, dass alle Anwesenden kurtaxenermäßigt sind. Somit dürfen wir nach Zahlung des “Eintritts” (3,50 statt 4 Euro pro Person) weiter Richtung Wasserfälle laufen.

Die höchsten Wasserfälle Deutschlands sind echt nett, können gegen den Rheinfall aber kaum anstinken.

Da nicht alle unserer Mitfahrer wanderlustig sind, erklimmen wir zu viert die Emporen, um uns die Kaskaden auch von oben anzusehen.

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Warten macht hungrig. So kehren wir auf dem Rückweg direkt im Cafe auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein. Der bestellte Kuchen ist offenbar “super” – unsere Eisbecher verdienen aber maximal das Prädikat “irgendwie ganz ok”.

Nach dem mittäglichen Halt setzt sich einer unserer Mitfahrer wegen eines dringenden Termins ab: Da sein Vorderreifen auf der Vogesentour arg gelitten hat, lässt er seine FJR bei einem Reifenfuzzi in Ihringen mit einem nagelneuen Exemplar bestücken.

Der Rest macht sich auf Richtung Schluchsee.
Äähhh – irgendwie hatte ich mir den schöner vorgestellt!?

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Immerhin erspähen wir in See-Nähe ein außergewöhnliches Mopped-Exemplar…

Kaum haben wir wieder Fahrt aufgenommen, erwartet uns – abseits der ollen Hauptstraße – ein unendlicher Kurvenrausch.

Als uns unser TomTomRider2013-Tourguide auf eine Piste führt, die mit unzähligen kleinen und größeren Steinchen gespickt ist, erlebe ich meinen ganz persönlichen Schreckmoment: In einer der Kurven rutscht mein Mopped völlig unkontrolliert weg und steht plötzlich quer! Hola die Waldfee – *Herzklabaster-Alarm!*
Folglich übe ich mich die ersten Meter danach im ehrfurchtsvollen Hang-hinab-schleichen… 🙁

Später erfahren wir, dass das “TomTomRider” bereits am Vortag genau DIE Strecke ooo toll fand, dass es die Truppe gleich zweimal sinnfrei rauf und runter schickte. Hätten die restlichen Mitfahrer den extrem kurvengeilen Navi-Eigner nicht gestoppt, würde er dort vermutlich HEUTE noch herumkreisen!

Für heute habe ich die Nase voll und bin damit nicht alleine: Unsere Sozia sattelt auf die Großkatze um und so geht’s mit der GS und meiner BMW auf direktem Weg Richtung Heimat.

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Zum Glück ist’s heute endlich mal so warm, dass wir den Abend auf der gemütlichen Außenterrasse unseres Hotels ausklingen lassen können.

Donnerstag, 25. Juni 2015: Schauinsland und Co

Einer unserer Mitfahrer gönnt sich heute eine Auszeit. Die restlichen neun (plus Sozia) machen sich auf zur nächsten Tour.
Erste Station: Der Freiburger Hausberg “Schauinsland”.

Das uns leitende “TomTomRider2013” hat offenbar andere Pläne:
Als wir den Navi-Eigner nach völlig sinnfreiem Geradeaus-Gegurke entlang der französischen Rhein-Seite endlich stoppen können, haben wir bereits 80 sinnfreie “Geradeaus-Kilometer” gerissen.

Also kehrtmarsch Richtung Freiburg, vorbei am schönen Kaiserstuhl, der sich an diesem sonnigen Tag in seiner ganzen Schönheit präsentiert.

Nach kurzer Fahrt auf der Freiburger Stadtautobahn erwischen wir dann leider die falsche Ausfahrt (oder haben wir den entsprechenden Abzweig zum “Schauinsland” einfach nicht gefunden?)

Dank allgemeiner Ratlosigkeit darf mein Navi endlich mal führen.
So geht’s über Merzhausen nach Au und eine nette einsame Strecke hoch Richtung Horben. Noch ein kleines Stückchen bergab und schon befinden wir uns auf dem 1.284 Meter hohen Freiburger Hausberg mit seinen 170 Kurven. Die Strecke ist frei und die gut ausgebaute Auffahrt zum Schauinsland macht einfach höllisch Laune!

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Irgendwie haben wir im Kopf, dass es “hier oben” einen Bikertreff gibt. Da wir ihn nicht finden, geht’s runter bis Todtnau-Aftersteig.

In Höhe des Abzweigs zu den >> “Todtnauer Wasserfällen” erwartet uns eine ziemlich coole Kehre und wenig später auch ein Parkplatz. Dort stellen wir unsere Moppeds ab und laufen zum ziemlich gut sortieren Kiosk “Zum Wasserfall”.

Dort kredenzt man Essensportionen, die selbst unsere “ganz Großen” beglückt und sie zumindest für ein Weilchen satt und zufrieden ruhig stellt. So ist es dem Rest der Mannschaft vergönnt, die Pause im Sonnenschein zu genießen und dem Treiben in der Kehre zuzusehen.

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Nach der ungewöhnlich langen Pause geht’s weiter durch das Bärental über den wenig spektakulären und verkehrreichen Feldberg (B317) zum >> Titisee.

In Titisee-Neustadt finden wir einen (riesigen!) Parkplatz, jedoch
erspricht uns der Parkplatzangestellte einen “kleinen Fußmarsch” zum See.
DAS ist natürlich viiiel zu weit, also geht’s weiter.! *verzweifel*

Da Norby und meinereiner gern noch eine Foto-Stop-Tour durch’s Albtal unternehmen möchten, dem Rest jedoch der Sinn danach nicht steht, trennen sich unsere Wege.

Zunächst folgen wir der B500 bis St. Blasien und fahren durchs Albtal. Wie’s meist so ist, fehlen an den schönsten Stellen geeignete Haltemöglichkeiten, so dass wir es bei EINEM Foto-Stop belassen.

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Blöderweise merken wir erst jetzt, wie sehr uns die vergangenen Fahrtage in den Knochen stecken und können den Fahrspaß nicht so wirklich genießen.

Auch ist es uns nicht gegönnt, die vorab sooft erspähten “Albtal-Bilder” mit den fünf legendären Fels-Tunneln zu entdecken. Erst zurück daheim stellt sich heraus, dass dieser Teil der Strecke (L 154 zwischen dem ehemaligen Gasthaus Tiefenfels und Hohenstein) offenbar wegen Felssturz-Gefahr gesperrt war. Sehr sehr schade!

In Abbruck ein Café zu finden erweist sich übrigens als recht schwierig:
Schließlich landen wir in einem kleinen, offenbar von Einheimischen sehr gut angenommenen welchen, das man sich nicht unbedingt merken muss. Mittlerweile ist es extrem warm. das Navi spielt verrückt und schaltet sich laufend aus.

Als wir nach Kaffee und Cola erneut durchstarten, haben wir trotz der “Kürzeste-Route-Wahl” knapp 80 Kilometer zu fahren. *irgendwie-blöde-jetzt…*

Dummerweise parkt ein Lkw kilometerlang die Straße zu und wir haben keine Chance, zu überholen. Erst ab dem Abzweig zum “Kleinen Wiesental” wird’s besser.

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Abends speist ein Teil erneut in der Pizzeria nebenan, während der Rest sich gaumentechnisch im Gasthof Belchenblick beglücken lässt.

Freitag, 26. Juni 2015

Schon morgen steht die Rückfahrt an. Da der Rest der Truppe keine Zwischenübernachtung mehr eingeplant hat, beschließen auch wir beide, durchzufahren. Da dabei viele Kilometer gefressen werden wollen, entscheiden wir uns heute für eine kleine 200-Kilometer-Kurz-Tour und klinken uns zu dritt aus der restlichen Gruppe aus.

Zunächst geht’s Richtung Badenweiler. Leider ist die Anfahrt auf Müllheims 1.165 Meter-Hausberg “Hochblauen” gesperrt. Die Umleitung über Malsburg-Marzell übersehen wir offenbar – Somit Chance verpasst!
Kartenlos beziehungsweise ausschließlich per Navi zu fahren birgt schon ‘nen echten Nachteil, denn “mal eben völlig unkonventionell umplanen” ist irgendwie nich!

So geht’s weiter nach Wehr und von dort aus durch das Wehratal Richtung Todtmoos bis Gersbach.

Die Strecke macht einfach Megalaune(!): Eine Kurve jagt die nächste und die Landschaft ist derart schön, dass recht schnell Schnappatmung einsetzt. Spätestens hier kann man sich kaum entscheiden: Fotoshooting oder Kurvenspaß…
Uns übermannte schließlich Letzterer: Anhalten unmöglich, da einen das Kurvenfieber förmlich zum Weiterfahren zwingt!

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Weiter geht’s über astreinen Straßenbelag und nicht weniger schönen Kurven-Kombinationen über Hausen nach Schopfheim.

Notiz an mich selbst:
Sch… was auf die dollsten Alpenpässe: Meine neue Lieblingsstrecke lautet:
Wehr – Gersbach – Hausen- Schopfheim!

Im erstaunlich großen Städtchen Schopfheim machen wir einen kurzen Kaffee-Stopp. Hier gibt’s erstaunliche viele Cafés und Restaurants.

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Nach der Pause geht’s weiter Richtung Lörrach und von dort rüber ins französische Neuf-Brisach. Spätestens hier versagt das neue TomTom mal wieder kläglich und lotst uns über die irresten Feldwege.

Nach etwas über 200 Kilometern sind wir zurück in Münstertal und schlürfen im örtlichen Café noch ‘nen Kaff.

Unseren letzten Abend lassen wir erneut auf der Außenterrasse unseres Gasthofs ausklingen.

Samstag, 27. Juni 2015: Back home!

Heute geht’s für den Großteil von uns heim. Nur das Kleine-Tiger-mit-Sozia-Gespann gönnt sich einen verlängerten Aufenthalt bis Sonntag.

Als wir zu sechst durchstarten, sind das Dickschiff und die anhängerbeförderte Q längst auf dem Heimweg.

Unsere vier Mitfahrer planen, die Route zu einem Drittel auf der Autobahn und zu zwei Dritteln auf der Landstraße zu reißen.

Würde ich auch gern, geht aber leider nicht: Wenn schon 600 Kilometer am Stück, kann ich unnötige “Handarbeit” nicht gebrauchen. Dafür sind Kupplungs- und Bremshebel meiner kleinen BMW einfach zu schwergängig… 🙁

Kaum auf der Bahn, regnet es sich langsam aber sicher ein. So wird’s auf dem ersten Rastplatz allerhöchste Zeit, die Regenpelle überzuwerfen.

Kurz vor Karlsruhe verabschieden sich die anderen vier und verlassen die Bahn. *neidisch-hinterherblick!*

Norby und meinereiner bleiben auf der A5. Allmählich bessert sich das Wetter, allerdings stoßen wir im Laufe der Strecke gleich auf mehrere Staus. Zum Glück lässt sich’s irgendwie hindurchschlängeln.

Nach einem Halt auf einer Autobahnraststätte funktioniert zum Glück auch endlich mal wieder das Navi, zumindest kurzfristig. Mittlerweile habe ich’s mit dem Smartphone gekoppelt und so folgen wir seinem “Rat”, die A5 zugunsten der A67 Richtung Frankfurt zu verlassen.

Tatsächlich fahren wir im weiteren Verlauf staufrei.

Als sich kurz vor Frankfurt eine bedrohliche Wolkenfront auftürmt, halten wir fix auf einem Autobahn-Parkplatz und werfen uns in unsere Regenfummel. Gerade noch rechtzeitig.

Kaum haben wir den Frankfurter Flughafen passiert, erleben wir die Hölle auf Erden: Es schüttet wie aus Kübeln und selbst die sonst so abgezockten Dosenfahrer bremsen ihre Vehikel beinahe bis zum Stillstand. Ehe wir uns versehen, steht eine Unmenge Wasser auf der Bahn. Begleitet wird jenes durch bedrohliches Donner-Grollen, das uns letztendlich veranlasst, sofort die nächste Ausfahrt zu nehmen.

Auch hier hat das Regenwasser ratzfatz die bis dato knochentrockene Straße überschwemmt. Knapp zwei Kilometer nach der Ausfahrt finden wir endlich einen Unterschlupf: Eine Shell-Tankstelle.

Nach dem Auftanken über der glücklicherweise überdachten Tanke stellen wir unsere Moppeds ab und flüchten ins Innere. Da es draußen anhaltend grollt, bestellen wir Kaffee und Frikadellen-Brötchen. Die beiden Mitarbeiterinnen verbreiten extrem gute Laune und so schaffen wir’s tatsächlich, am Wetter nicht zu verzweifeln. Danke DAfür! 🙂

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Knapp eine Stunde später wagen wir uns erneut auf die – dank der schnell zurückkehrenden Schwüle – schnell abtrocknende Straße.

Als wir endlich die A45 erreichen und uns in den Regenpellen beinahe totschwitzen, halten wir direkt am ersten Parkplatz und staunen nicht schlecht: Denn wen treffen wir dort? Doppel-X, FJR, VStrom und Adventure! 🙂
Der Fahrer eines hinter uns parkenden Catering-Vehikels bietet uns frische Melone an. Man staunt doch immer wieder, wie viele nette Menschen man als Moppedfahrer unterwegs trifft! 😉

Da die anderen vier noch quer durch’s Sauerland touren möchten, trennen sich unsere Wege erneut.
Letztendlich landen wir jedoch beinahe zeitgleich zurück in der Heimat.

Tour-Fazit:

Dank der unendlich vielen schönen Schwarzwald-Pisten hat niemand die Dolomiten vermisst. Ganz im Gegenteil: Letztendlich überzeugte der Schwarzwald selbst den hartgesottensten Alpen-Fan mit seiner megageilen Kurendichte!

>> Münstertal erwies sich als idealer Ausgangspunkt. Von hier aus war es möglich, unkompliziert in alle Himmelsrichtungen auszuschwärmen, ohne – anders als in den vorangegangenen Alpen-Urlauben – tagtäglich dieselben Anfahrtswege in Kauf nehmen zu müssen. Zudem gibt’s hier gleich zwei(!) Tankstellen: Dabei war die (aus Richtung Staufen) zweite (Nicht-BFT-Tanke – direkt vor dem >> örtlichen Suzuki-Vertreter Pfefferle) während unseres Aufenthalts stets die Günstigere…

Nach den vier vorangegangenen Alpen-Wochen-Touren zeigen sich unsere Mitfahrer in diesem Jahr erstmals megachillig und tiefenentspannt. Niemand meckerte, keiner drängte. Wirkt die Schwarzwald-Idylle möglicherweise beruhigend auf Geist und Seele? – Keine Ahnung!

Fakt ist jedoch, dass es uns im kommenden Jahr – möglicherweise – erneut Richtung “Black Forest” ziehen wird: Zumal die dollen Ausweichmöglichkeiten Richtung Schweiz und die Vogesen (mit ihrem genial-rauhen Straßenbelag) verdammt schöne “Gute-Laune-Kandidaten” sind.

Ausblickstechnisch kann der Schwarzwald die Alpen – allem voran Südtirol(!) – jedoch im Leben nicht toppen!

Kartenmaterial

  • Motorradtouren im Dreiländereck:
    Südschwarzwald, Elsaß, Schweiz”

  • 12 Tourenvorschläge aus “Todtnau Ferienland”: www.motorrad-schwarzwald.de
  • Motorradtourenkarten “Good Vibrations”
  • Bruckmanns Motorradführer Elsass und Vogesen
  • Schwarzwald-Karte
  • FunTours Vogesen

Sowie: Tour-Tipps: Schwarzwald, Elsass und Vogesen

Tour-Aufzeichnungen

Leider gibt’s zu diesem Bericht diesmal keine elektronischen Tour-Aufzeichnungen.
Eigentlich sollte sich das TomTom Rider 400 darum kümmern, brach das Recording jedoch ab, da dem Navi urplötzlich der Saft fehlte.

Warum das Gerät ab Dienstag ständig herumzickte und in schöner Regelmäßigkeit die Stromverbindung verlor, ließ sich übrigens auch in der nach der Tour angefahrenen BMW-Werkstatt nicht herausfinden. Das Strippengedöhnse war jedenfalls in Ordnung und die Lötstellen OK. Nach der Durchsicht funktionierte übrigens wieder alles einwandfrei. Mal schauen, wie lange…

Weiterführende Links:

>> Wortschatz Verkehr und Verkehrsschilder Französisch-Deutsch

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