Sommerferien, unser jüngstes Familienmitglied hat ganz frisch seinen A1-Schein, meinereiner hat bei einem Gewinnspiel gewonnen und Bikertransit lockt mit einem super Last-Minute-Schnäppchen-Angebot. – Passt! Also auf zur Rookie-Tour nach Tirol! 🙂
Inhaltsverzeichnis
Montag, 11. August 2014
6:00 Uhr: Abfahrt!
Das Transport-Vehikel haben wir bereits am Vortag aus Leverkusen abgeholt und unsere drei Moppeds in einer Regenpause aufgeladen.
Weitere Infos gibt’s bei www.bikertransit.de
Der Diesel schnurrt wie ein Kätzchen und wir bahnen uns unseren Weg fast staufrei nach Tirol. Der Fiat liegt ungewohnt gut auf der Straße und ein Tempo jenseits der anhängerewohnten 100 Stundenkilometer ist absolut kein Problem. Eine echt klasse Alternative zu unserer sonst üblichen Anhänger-Gespann-Zockelei.
Das Wetter: Gut bis immer besser. In Nordbayern wird’s sogar mollig warm und die Sonne gibt sich größte Mühe. Je näher wir allerdings nach Österreich kommen, desto dunkler werden die Wolken. Kaum haben wir den südlichen Teil Bayerns erreicht, begleiten uns trübes Wetter und permanenter Nieselregen bis zu unserem Zielort: Imst im Gurgltal.
Unsere Unterkunft (Pension Weirather) in der Imster Oberstadt erweist sich als sauber und nett. Nach einem kurzen Rundgang durch den Ort, speisen wir im gegenüberliegenden Hotel Hirschen.
Mittlerweile ungewohnt, aber praktisch: In Österreich ist das Rauchen in Gaststätten noch erlaubt. So gibt es im “Hirschen” einen Speiseraum mit Bar für Raucher und einen für Nichtraucher. Eine Außenterrasse gibt es auch: Leider können wir diese mangels wohliger Biergarten-Temperaturen in unserer Urlaubs-Woche nicht nutzen.
Dienstag, 12. August 2014
Die Sonne schmollt weiterhin, aber zumindest ist es trocken.
Da wir ab Freitag im Paznauntal sein werden, verzichten wir auf’s Moppedabladen und kutschieren den Wagen nebst wertvoller Fracht nach Ischgl. Auf dem großen Silvretta-Parkplatz gegenüber der Seilbahn gibt es ausreichend kostenlose Stellplätze.
Erster Akt: Moppeds entladen
Kaum sind diese aus ihrem Zwinger befreit, grinst sich die Sonne ihren Weg durch die Wolken. Vermutlich kann sie nicht anders bei unseren Verrenkungen auf der Ladefläche…
Zweiter Akt: Tanken
Die Spritpreise machen Laune: Heute gibt’s den Liter Super schon für schlappe 1,38 Euro – ein echtes Schnäppchen!
Dritter Akt: Bargeld gegen zitronengelbe Vignetten für die Moppeds tauschen.
Bei der verwirrenden Beschilderung in Österreich weiß man ja nie, ob man nicht irgendwie ungewollt auf der Autobahn landet. Kostenpunkt: 4,90 für’s Zehn-Tages-Ticket.
Und dann: Auf ins Rookie-Fahrvergnügen!
Ab Ischgl nehmen wir die alternativlose Silvretta-Straße (B188) Richtung über Kappl und See Richtung Landeck. Nette schlängelige Straße, aber leider geschwindigkeitsbeschränkt.
Erstes Ziel: Der Arlbergpass!
Tipp: Folgt im Kreisverkehr bei Pians unbedingt den Schildern zur “Panoramastraße”, sonst landet Ihr ratzfatz in einem öden, langen Tunnel!
Die Passstraße ist absolut anfänger- und einwedelfreundlich: Schöne Kurven, nichts Gemeines.
Ratz fatz erreichen wir die unspektakuläre Passhöhe. Wer’s mag, kann sich hier stärken oder sein Geld in Touri-Kitsch inverstieren. Wir fahren noch ein kurzes Stück bergab, doch blöderweis trübt eine Baustelle den Fahrspaß durch die wenigen, dafür weit geschwungenen Kehren bergab. Unten in Stuben machen wir kehrt und biegen dann links ab zum Flexenpass (1.773m).
Hat man die zahlreichen Galerien erst einmal passiert, ist der Pass ziemlich nett: Schöne Kurven, teilweise aber recht unübersichtlich.
Über Zürs und Lech geht’s nach Warth. Je näher wir Reutte kommen, desto gerader werden die Straßen. Dafür ist die Landschaft entlang der Lech sehr hübsch: Viele kleine und große Kieselsteine säumen das türkisfarbene Wasser, das in der Sonne glitzert. Eigentlich zu schade, ohne Halt weiterzufahren, aber manchmal muss man halt Prioritäten setzen 🙂
Den Abzweig zum Hahntennjoch sparen wir uns, auch wenn wir so direkt in Imst landen würden. Da wir ihn noch nie zuvor gefahren sind, haben wir keine Ahnung, ob er tatsächlich anfängertauglich ist. Zudem sagt man ihm nach, er sei murengefährdet. Von daher sicher nicht die beste Wahl nach den vorangegangenen Regenfällen.
Leider übersehen wir im weiteren Verlauf den “Einstieg” zum Namlospass, der von Stanzach über den Kelmer Sattel nach Bichlbach zur Fernpassstraße führt. Angeblich soll dort allerfeinstes Kurvenschwingen möglich sein und eine Applauskurve (kurz vor Namlos) gibt es auch.
Ab Reutte geht’s weiter über die B179 Richtung Innsbruck bzw. Fernpass (1.216m). Spätestens hier wird ist’s vorbei mit der Sonne und es wird empfindlich kühl. An der Raststation Fernsteinsee (fünf Kilometer hsüdlich der Passhöhe) gönnen wir uns einen Kaffee. Anschließend geht’s über Nassereith die B189 runter nach Tarrenz und Imst.
Ein Stop lohnt sich auch, wenn Ihr auf der Durchreise einfach mal Eure müden Knochen ausschütteln wollt: An der Raststation könnt Ihr Boote ausleihen und eine Runde über den See schippern.
Fazit: 185 Fahrkilometer
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Abends testen wir das Essen im Imster Stüberl und sind begeistert. Unseren “Absacker” konsumieren wir bequemerweise erneut beim “Hirschen”.
Übrigens munkelt man, heute sei die legendäre Sternschnuppennacht. Wo auch immer – hier jedenfalls nicht(!), denn durch die endlos dicke Wolkendecke schafft es nicht einmal das winzigste Sternenfünkchen.
Mittwoch, 13. August 2014
Als wir uns aus den bequemen Betten schälen, gießt es in Strömen und ein Blick ‘gen Himmel verheißt nichts Gutes. Die Googelei nach besserem Wetter in der näheren Umgebung bleibt ebenfalls erfolglos. So durchstreifen wir nach dem Frühstück per pedes das kleine Städtchen Imst.
Vorab haben wir jedoch gelesen, dass der örtliche Motorradhändler Wolf seinen Laden am 26. September schließt und hier somit zur Zeit großer Abverkauf ist. In Vielleicht lässt sich ja hier ein Schnäppchen machen? Vielleicht eine Hecktasche für die GSR? Ein Helm oder ein paar nette Klamotten?
Nach unserem Zweieinhalb-Kilometer-Marsch quer durch die City stellt sich dann leider heraus: Fehlanzeige! Ein paar hundert Euro ließen sich noch an Maschinen sparen. Zubehör gibt’s leider nicht wirklich viel und an klamotten- und helmtechnisch reizt uns preistechnisch rein gar nichts.
Also zurück in die City. Irgendwann haben wir alles gesehen. Kaum läutet die Kirchturmuhr zum Mittag, sind unsere Schuhe durchweicht und wir frösteln uns klitschnass einen ab. Irgendwie bekommen wir den Anti-Tag dann doch durch-die-Stadt-bummelnd, Whisky-Eis-essend und kaffeetrinkend rum.
Aqua-Planing in Imst
Auch bei Regenwetter kann man sich beschäftigen. Die netten Herrschaften der Touri-Info helfen gern weiter. Ein Tipp ist uns nachhaltig im Sinn geblieben:
Im Nebenort Tarrenz steht das Schloss Starkenburg. Hier wird bereits seit 1810 das Starkenberger Bier gebraut. Trinken kann jeder und Brauereibesichtigungen sind eigentlich nichts Neues mehr. Aber: Seid Ihr schon mal in Bier geschwommen? Hier geht das!
Möglichst macht’s das erste Bierschwimmbad im Gärkeller der Braurerei. Solch ein Bad ist nicht nur witzig, sondern angeblich auch gesund: Immerhin wird ihm eine durchblutungsförderdnde und heilende Wirkung nachgesagt. Wen wundert’s? Für ein Bier-Bad werden 12.000 Liter Wasser mit 300 Litern Biergeläger (zu deutsch: “abgesetzte Hefe”) angereichert.
Falls Ihr Euch in die Bierfluten stürzen möchtet, solltet Ihr Euch unbedingt vorab anmelden. Gleiches gilt übrigens für die Brauereibesichtigung:
=> Kontaktinfos: Schloss Starkenberg, Griesegg 1, 6464 Tarrenz
Kleiner Trost ‘gen Abend: Für morgen hat der Wetterfrosch trockene Phasen versprochen; Zwar erst ab 14:00 Uhr, aber besser als nix!
Donnerstag, 14. August 2014
Tja, da hat der Wetterfrosch wohl wieder mal gelogen: Als wir aufstehen, ist es kühl und trüb, dafür aber trocken!
Also fix das leichte “Innenleben” in die Motorradhose geknöpft und auf unseren Böcken Richtung Ötztal.
Kaum haben wir Ötz erreicht, lächelt die Sonne verschmitzt durch die Wolken und begleitet uns bis Sölden. Wir folgen der gut ausgebauten, schlängeligen B171 auf dem Weg nach Zwieselstein, Untergurgl und dem reinen Hotelort Obergurgl bis zur Mautstelle des Timmelsjochs. Hier wird es windig und kalt.
Die Passhöhe klemmen wir uns. Zum einen schreckt die Maut für Hin- und Rückweg extrem ab. Zum anderen hatte die 125er Suzi bereits bei den ersten steileren Kehren bis hierher diverse Problemchen. Der Rest wäre für das Maschinchen sicherlich zuviel…
Auf dem Rückweg genießen wir noch einmal die wenigen Sonnenstrahlen, die tolle Landschaft entlang der Ötztaler Ache und die überraschend leeren Straßen – So macht Fahren Spaß!
Dummerweise ist der Kühtai-Sattel wegen eines Felssturzes gesperrt. So nehmen wir die B171 über Stams nach Telfs. Plan B (eine Tour Richtung Zugspitze) schlägt leider ebenso fehl, denn in nordöstlicher Richtung türmen sich bedrohlich dunkle Wolken. So verzichten wir gern auf einen Schwenker über Garmisch-Partenkirchen und fahren über den stark befahrenen Holzleitensattel (1.126m) nach Nassereith und weiter über Tarrenz nach Imst.
Noch ist es viel zu früh, unsere Tour zu beenden, aber erneut formieren sich dunkle Wolken in sämtlichen Himmelsrichtungen. Mangels Alternativen beschließen wir, zur Abwechslung mal essen zu fahren 🙂
Über Imst geht es erneut auf die B171.
Zunächst kommt uns ein weiterer Schwenker ins Ötztal in den Sinn, um dort all die nicht geschossenen Fotos des Vormittags nachzuholen. Doch auch dort zeigt sich der Himmel mittlerweile wenig freundlich.
Das Gurgltal und seine Seitentäler im Tiroler Oberland waren in früheren Jahren eines der bedeutendsten Bergbaugebiete Tirols
So bleiben wir auf der Straße Richtung Telfs und werfen an der Bundesstraße 9 in Haiming den Anker. Hier steht das echt sehenswerte “American Roadhouse” “Oilers 69”. Das Ambiente ist klasse – die Burger wohl die besten und einfallsreichsten, die wir jemals verkostet haben und das zu absolut fairen Preisen.
Als wir glücklich und satt Richtung “Heimat” fahren, tröpfelt es leicht aus dem wolkenfreien (!) Stückchen Himmel über uns. (Wie GEHT das???) – Egal, macht jetzt auch nix mehr.
Fazit: knapp 200 gefahrene Kilometer
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Für den Abend hat das Städtchen einen “Feierabend mit Freunden” angekündigt: Die City ist verkaufsoffen und diverse – vor allem Wein-Stände warten auf interessiertes Publikum. Nett, aber nicht nach unserem Gusto.
Da es trocken bleibt, folgen wir aber der Kirche den Schildern zur Rosengartenschlucht und wählen den “Nordic-Walking-Pfad”.
Keine Ahnung, wie man hier in Österreich “walkt” – Fakt ist jedenfalls, dass man hier offenbar selbst DAFÜR Wanderschuhe mit viel Profil benötigt: Kaum haben wir die erste Brücke der Rosengartenschlucht überquert, drehen wir freiwillig um, denn der Boden ist glitschig. Die Landschaft hingegen ist einfach traumhaft schön!
Freitag, 15. August 2014
… und damit Feiertag in vielen Regionen Bayerns und in Österreich.
Schon am frühen Morgen versammeln sich in Imst diverse Gruppen zu einer Art Prozession. Höchste Zeit für uns auszuchecken und unseren Standort ins Paznaun(tal) zu verlegen.
Als wir losfahren, ist es extrem kühl und wolkig. Auf dem Weg nach Landeck landen wir unplanmäßig auf der Autobahn. Doof, aber egal. Als wir einen der blöden Tunnel verlassen, beginnt es prompt zu regnen. An einer Tankstelle kurz vor der Silvretta-Straße legen wir einen kurzen Stop ein und verkleiden uns als “Michelin-Männchen”.
Weiterer Regen bleibt uns zunächst erspart, allerdings sind die Straßen nass und dank der heute geschlossenen Baustellen streckenweise glitschig. Unser Zielort: Ischgl. Unser Hotel für eine Nacht: Der Almhof, gegenüber dem Silvretta-Parkplatz (wo unser Leihwagen erfreulicherweise noch immer unbehelligt steht).
Der Ort selbst kann – zumindest im Sommer – kaum überzeugen und gleicht einer riesigen Baustelle. Die meisten Läden und Lokale haben geschlossen. Baukräne überragen die Stadt. Im Gegensatz zum letzten Jahr sehen wir allerdings tatsächlich Menschen auf den Straßen. Muss wohl an der Ferienzeit liegen.
Der Almhof erweist sich als Glücksgriff: Die Zimmer sind geräumig und bieten sogar mehr, als das Herz begehrt: Fön, kostenloses WLAN, Garage, Balkon, Kosmetikartikel, Nähzeug, Schuhputz-Schwamm…
Nur die auf der Webseite angepriesene “Bar” bzw. das “Café” haben im Sommer leider geschlossen und die Rezeption ist selten besetzt. Per Klingel lassen sich die sehr freundlichen Wirte allerdings problemlos erreichen.
Beim Einchecken erhalten wir die “Silvretta-Card“.
Tolle Sache, denn damit bekommen Übernachtungsgäste im Paznauntal freien Eintritt in Schwimmbäder, Museen und-so-weiter, können kostenlos mit dem Bus zwischen Bielerhöhe und Landeck pendeln, zahlen für Lift-, Gondel- und sonstwas-Fahrten auf die Berge keinen Cent.
Zusätzlich kann man mit der Karte kostenlos die private Silvretta Hochalpenstraße benutzen. Schon klasse, denn möchte man diese passieren, zahlt man als Motorradfahrer normalerweise 12 Euro (die Wochenkarte kostet 27 Euro).
Die Passstraße ist 22,3 Kilometer lang und verbindet das Paznaun mit dem Montafon im Vorarlberg. Sie bietet 34 astreine Kehren auf gutem Belag und auf der Passhöhe einen gigantischen Blick auf den Piz Buin (ja, den gibt es wirklich!) – Das Hügelchen misst stolze 3.312 Höhenmeter.
Übrigens: Auch wer auf der anderen Seite – im Montafon – übernachtet, erhält eine Gästekarte. Mit der Montafoner Gästekarte gibt’s allerdings nur eine Ermäßigung auf den Mauttarif.
Wenn wir schon freie Bahn haben, will das unbedingt ausgenutzt werden. Blöderweise spielt das Wetter “April” und wechselt rasant zwischen “etwas sonnig” bis hin zu “regnerisch kühl”. Während einer vermeintlich größeren Regenlücke schwingen wir uns auf unsere Moppeds und machen uns auf zur Bielerhöhe.
Der “Aufstieg” ist recht fix gemacht: Nach der Mautstation hinter Galtür geht es durch eine Art Hochtal mit beeindruckendem Panorama. Leider lässt uns die Sonne zunehmend im Stich und die Geschwindigkeitsbegrenzung auf sehr übertriebene 60 km/h (mit angekündigten Radarkontrollen) trübt den Fahrpass.
Aufgrund des Wetters und der bereits fortgeschrittenen Uhrzeit (es ist 16 Uhr) ist es relativ leer. Je näher wir den zwei Kehren zur Bielerhöhe kommen, desto mehr Kühe tummeln sich am Straßenrand. Letztere sind offenbar mit Vorsicht zu genießen: Während unseres Aufenthalts hörten wir gleich von drei Personen, die angeblich von Tiroler Aggro-Kühen gebissen worden sind!
Hinter der Passhöhe stapeln sich weiß-dunkle Wolken. Wir sind dennoch beeindruckt vom leicht türkisfarbigen Silvretta-Stausee.
Unsere Hoffnung, die 34 Spaßkehren runter nach Partenen genießen zu können, zerschlägt sich leider schneller, als wir die ersten Stausee-Fotos im Kasten haben: Urplötzlich öffnen sich die Himmelsschleusen und es regnet bei schlappen 5 Grad. Als dann auch noch leichter Hagel einsetzt, treten wir fluchtartig den Rückweg an.
Schade-schade, aber immerhin besser als gar nix!
Bis Ischgl regnet es sodann unaufhörlich und es weht ein böiger Wind.
In Partenen steht das wohl größte Fitnessgerät der Welt: Die Europatreppe verspricht 3.609 Stufen und überwindet 700 Höhenmeter bei einer maximalen Steigung von 86 Prozent.
Im Montafon kann man mit dem Flying-Fox über den Latschau-Stausee fliegen. Los geht es im Waldseilpark Golm. Landeplattform befindet sich beim Alpine-Coaster Golm.
Fazit: immerhin 89 gefahrene Tageskilometer
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Nachdem wir am Nachmittag extrem leckers Eis im Cafe Pazze Nova verspeist haben, wählen wir für’s Abendmahl das Restaurant Bärafalla (direkt über dem Kuhstall“).
Das Essen ist okay, aber nicht supertoll. Der Thunfisch-Salat besteht aus Thunfisch und viel Blattsalat, zwischen den sich ein paar Zwiebelstückchen verirrt haben. Der Grillteller glänzt mit wenigen kleinen Stückchen Fleisch. Beides ist allerdings recht lecker, die Stimmung ist gut und wer das im Hintergrund abgespielte “Rumtata-Gedudel” ausblenden kann, ist hier sicherlich bestens aufgehoben. – Übrigens gehört auch diesem Lokal ein Sternchen für Raucherfreundlichkeit verliehen: Nett, hat jedoch definitiv “rote Augen” am Morgen zurfolge…
Im Paznaun (oder nur und speziell in Ischgl?) scheint es eine besondere “Berg-Bier-Steuer” zu geben:
In Imst zahlten wir für einen halben Liter Bier 3,10 bis 3,30 Euro. Ein kleines (0,33l) kostete 2,50 Euro.
Dahingegen verlangte man in Ischgl für den halben Liter stolze 4,50 Euro (und für ein Kleines 3,50!)
Samstag, 16. August 2014: Österreich – Italien – Schweiz!
Yeah – Heute ist der “große Tag”!
Nach dem leckeren Frühstück im Almhof, fahren wir unsere Moppeds rüber zum Silvrettaparkplatz.
Dort steht das High-Bike-Testcenter Paznaun. Und als einer von fünf Gewinnern eines Reifendiscount-Pirelli-Gewinnspiels darf ich heute einen ganzen Tag lang ein Mopped nach Wahl testen, Sprit inklusive! 🙂
Damit das auch wunschgemäß klappt, habe ich im Vorfeld eine BMW F 800 R reserviert. Zwar bietet das Center so gut wie alle neuesten Modelle von BMW, Triumph, Ducati, KTM und Horex an; als “Kurzbeinige” gab’s jedoch nur zwei Optionen: Duc oder BMW.
Da es Richtung Bielerhöhe schaut’s mächtig mies aus. Daher fahren wir zunächst über die Silvrettastraße (B188) bis Landeck. Dort auf die B180 (Reschenstraße) bis Nauders. Ab Landeck ist es sonnig – bis Pfunds. Kaum erreichen wir den Finstermünzpass, begleitet uns bis Nauders eine dicke Portion Nieselregen. Gar nicht nett!
Beim Landhaus Engadin werfen wir den Anker und besuchen “unsere” Vorjahres-Wirte Sonja und Rene.
Weiter geht’s zum Reschenpass: Schließlich soll unser “Rookie” ebenfalls mal live den sechs Kilometer langen Reschensee und den “versunkenen Kirchturm” von Alt-Graun bewundern. Außerdem wollte er schon immer mal nach Südtirol…
Dank der dort pünktlich eintreffenden Sonnenstrahlen funktioniert der “WOAH-Effekt zum Glück wie geplant! 🙂
Richtung Ofenpass türmen sich gewaltige Wolken. Somit steht unsere weitere Tour-Richtung auch schon fest: Kehrtmarsch! Kaum haben wir die Grenze von Italien zu Österreich überquert, setzt erneut der Regen ein.
Auch die eigentlich sehr schön zu fahrende “Norbertshöhe” von Nauders runter nach Martina in der Schweiz ist heute leider nass. Menno! Gerade dieses Stückchen hätte ideal als “BMW-Test-Revier” herhalten können…
Am Fuße des länderübergreifenden Passes bestaunen wir noch kurz den Inn…
und schon geht’s weiter auf der Schlängelstraße (Route 27) – vorbei an der Auffahrt zum Zollfreigebiet Samnaun und weiter Richtung Pfunds.
Der Zoll ist heute tatsächlich besetzt und der ernste Herr möchte wissen, woher wir kommen und ob wir nicht gaaanz zuuu-fällig in Samnaun gewesen sind. Wir schenken im einen freundlichen Blick – er uns Glauben – und so dürfen wir die Station ungefilzt passieren.
Nächster Halt: Die Boxengasse in Pfunds, denn Norby wünscht sich ein Gulasch-Süppchen. – Gibbet hier leider nicht. Auch mit aufwendigen Eisbechern kann man hier nicht dienen.
Also weiter (und zurück) Richtung Landeck, vorab jedoch rechts den Anker geschmissen: Auf ins Kaunertal!
Irgendwie übersehen wir wohl ein Straßenschild Richtung Kaunertal, landen daher auf der L64 und letztendlich nach wenigen (engen, steilen) Kehren in Kauns.
Alternativ lässt sich diese vom Westen aus über Fließ (Oberinntal) und aus nordöstlicher Richtung über Wenns (im Pitztal) erreichen.
Dank der Leihmaschine ist mir heute nicht nach “Großabenteuer” und so cruisen wir zurück bzw. runter auf die Kaunertaler Landstraße (L18).Wie gewohnt, ist diese auch heute sehr schlängelig und leer. Einen geöffneten Gasthof suchen wir allerdings vergeblich.
Schließlich finden wir ein Café mit Eisdiele. Moppedfahrer mag man hier aber offenbar nicht, denn dessen Parkplatz ist derart dick geschottert, dass jeder noch so stabile Seitenständer dort unweigerlich wegsacken würde…
Kurz vor der Mautstation zur Kaunertaler Gletscherstraße kehren wir um, den das Wetter wird schlechter.
Auf dem Rückweg machen wir einen kurzen Halt bei Willi’s Fischer-Ranch. Norby’s Käsesüppchen überzeugt, der Eisbecher ist allerdings so là-là…
Als wir über Landeck zurück ins Paznaun(tal) fahren, weht dort bereits ein scharfer Wind. Zudem zieht es sich immer mehr zu. Eigentlich wollen wir unbedingt noch die Bielerhöhe erklimmmen. Das fälllt leider aus, denn spätestens in Ischgl setzt der Regen ein. Doof-das!
Aber egal. Fix zurück zum High-Bike-Testcenter und die Maschine zurückgeben.
Fazit: 192 gefahrene Kilometer
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Dort gibt es von Reifendiscount/Pirelli erfreulicherweise noch ein Überraschungspaket:
- Ein Leihbike nach Wahl beim High-Bike Testcenter Paznaun inklusive Sprit für den kompletten Tag
- Ein Überraschungspaket (eine außergewöhnliche Helmtasche mit SBK-Superbike-Sonnenbrille, Kappe, Aufkleber, Ohrenstöpsel, Luftdruckprüfer und Visiertuch) und zuguterletzt
- eine Übernachtung für zwei Personen im MoHo-Hotel “Die Post” in Galtür inklusive 5-Gang-Menü und Frühstück.
Letztere steht noch an. Also laden wir fix unsere Moppeds auf den Bikertransit und fahren mit unserem Vehikel die wenigen Kilometer bis Galtür.
Das Hotel “Die Post” liegt so zentral in Galtür, das man es beim Durchfahren leicht übersieht. Der “Laden” hat schon einen etwas nobleren Touch (wenngleich die Zimmer im Almhof in Ischgl noch eine Spur besser ausgestattet waren!).
Direkt vor dem Hotel gibt es Parkplätze (nur zum Abladen) und weitere, ungefähr 100 Meter entfernt. WLAN ist für Hotelgäste frei und das Hotel lockt mit einem Rundum-Wohlfühl-Programm. Unter anderem könnt Ihr hier Trial-Fahrtrainings und -Ausfahren mit Elektro-Trial-Maschinen buchen sowie Fahrtrainings- und Erlebnispauschalen. Einmal die Woche bietet “Post-Wirt” Franz geführte Motorradtouren an. Wer sich ihm nicht anschließen möchte, erhält eine Tour-Mappe mit 70 ausgearbeiteten Touren (inklusive Detailinfos zur Strecke, Sehenswürdigkeiten und Einkehrmöglichkeiten). Wahlweise könnt Ihr die Touren auch auf Eure Navis runterladen.
Einen “Wellness”-Bereich gibt’s übrigens auch. Dazu können wir allerdings absolut gar nichts sagen, da uns die Zeit fehlte, uns näher umzuschauen.
Bucht man Halbpension, erhält man übrigens automatisch ein abendliches “5-Gänge-Menü”.
Heute sieht dies folgendermaßen aus:
“Freie Salat-Wahl vom Buffet, Feldsalat mit Pfifferlingen, Karottencremesuppe, Kartoffelgrösti mit Gemüse oder Rinderbraten mit Burgundersoße und Spätzle, Kirschküchlein mit irgendner Creme und zum Abschluss Käse vom Buffet.”
Die Gänge folgen Schlag auf Schlag – Eine Pausen-Zigarette sitzt kaum drin.
Der uns bedienende Kellner erweckt zunächst den Eindruck, für den heutigen Abend “zwangsverpflichtet” worden zu sein: Lustloser geht’s kaum, aber im Verlauf des Abends entlocken wir ihm tatsächlich ein Lächeln…
Nach dem üppigen Abendmahl wird es Zeit, den überheizten Speisesaal zu verlassen. Schließlich möchte man diesen für das Frühstück am Folgetag eindecken…
Da wir Raucher in der Minderheit sind, wechseln wir nicht in das angrenzende “Rauchen-erlaubt-Café Postillon”, sondern an die hoteleigene Bar und verkrümeln uns zum “Süchteln” an die frische Luft.
Alles in allem verbringen wir einen sehr netten Abend mit Eva und Charlotte von Reifendiscount.de und den anderen vier Gewinnspiel-Gewinnern nebst Begleitpersonen und die Nacht wird zu einer sehr kurzen welchen 🙂
Sonntag, 17. August 2014
Das Wetter in Tirol kann auch “schön”!
Zumindest heute am Abfahrtstag. Bereits um 7 Uhr morgens strahlt die Sonne was das Zeug hält und der Himmel zeigt sich strahlendblau.
Gegen 9:15 Uhr winken wir Galtür zum Abschied.
Mit dem großen Fahrzeug klemmen wir uns auch heute die Silvretta-Hochalpenstraße: 34 Kehren und möglicherweise Gegenverkehr in Form von Bussen sind ein eindeutiges K.O.-Kriterium.
Stattdessen entscheiden wir uns für die Arlberg-Schnellstraße Richtung Bludenz. An der Mautstelle St. Jakob in Partenen werden 9 Euro fällig, um den hässlichen, blöden Tunnel durchfahren zu können. Habt Ihr ihn nach knapp 14 Kilometern endlich geschafft, könnt Ihr Euch übrigens damit rühmen, den längsten Tunnel Österreichs durchquert zu haben!
Spätestens ab dem Bodensee füllt sich die Autobahn und unser Leih-Navi (Garmin “Nüvi”-Navi) zeigt, was es kann:
Insgesamt reagiert es sehr intelligent und führt uns geschickt um alle schlimmen Staus herum.
Das sind dank des NRW-Ferienendes am Dienstag, den bayerischen Sommerferien und des regulären Samstags-Bettenwechsels nicht gerade wenige und die “üblichen Verdächtigen” sind – laut Radio – völlig überlastet.
Neben der A8 und A9 mutieren immer wieder folgende Routen zu definitiven Stau-Strecken:
- Die Fernpass-Route über die B179 über Nassereith und Reutte Richtung Füssen (und umgekehrt)
- Die Inntal-Autobahn A12 von Innsbruck Richtung Kufstein
Das Navi lotst uns sicher von der Autobahn runter und lässt uns all die diversen Staus über Landstraßen umfahren. Klar kostet dies ebenfalls Zeit, aber immer noch besser,als sich auf der Autobahn hintenanzustellen.
Nur kurz vor dem Ziel glänzt es mit astreinem “Zicken-Alarm”:
Statt uns über den äußeren Kölner Ring zu leiten, meint “sie”, wir müssten mitten durch die Stadt: Da die Navi-Software keine Echzeit-Veranstaltungen inhaliert, landen wir prompt in einem “Messe-gerade-zu-Ende-Stau” und stehen uns dort geschlagene dreißig Minuten lang den Kupplungsfuß wund.
Gegen 20.30 Uhr rollen wir auf den Biker-Transit-Parkplatz in Leverkusen. Hier endet unser Luxus und der restliche Weg nach Hause gehört per Moppeds absolviert.
Als wir uns zirka eine Stunde später auf den Rückweg machen, ist es extrem windig. Kurz vor Duisburg beginnt es allerübelst zu regnen und zu stürmen.
Dunkel – Regen – Sturm: Ein echtes “Anti-Erlebnis”, das nicht nur ein “Mopped-Rookie” auf keinen Fall braucht…
Auf der Autobahn begegnen wir einem sich drehenden PKW…
Dank einer glücklichen Fügung schaffen wir’s trotz alledem irgendwie unfallfrei nach Hause, wo wir – nach einem kurzen Aufwärm-Stopp am Rastplatz Bottrop klamm, steif und durchgefroren pünktlich zur Geisterstunde aufschlagen…
Fazit:
Mopped-Klamotten-Einsprühen ist allet:
Trotz des Regeninfernos hielten meine Klamotten diesmal dicht:
- Meine Büse-Hose blieb beinahe trocken und zog nur äußerlich Wasser.
- Daytona-Stiefel werden irgendwann offenbar undicht – nach 9 Jahren “Dauerdienst” eigentlich kein Wunder: Dennoch gelang es, den Stiefeln nach dem ultimativen Dauerschauer mit “leicht-angefeuchteten” Socken zu entrinnen
- Meine vorab so angepriesenen Held-Handschuhe konnten Richtung Berlin (=> Link!) zwar eine Menge ab, haben aber mittlerweile offenbar an Dichtigkeit verloren. “Ganz leicht feucht” ist allerdings allemal besser als “völlg durchweicht”!
- Meine Modeka-Jacke begeistert mich nach wie vor: Zwar fand der Regen irgendso’ne blöde Ritze durch einen nicht sorgfältig zugeknöpften Druckverschluss: Die Brocken in den Innentaschen blieben jedoch trocken (während man in den Außentaschen besser nichts Wichtiges deponiert..)
- Ärgerlich: Irgendwie hab ich’s offenbar geschafft, meine Regenjacke dank Maschinenwäsche zu versauen: Anders als die Louis-Jacken ist meine “Icon-Jacke” mit einrollbarer Kapuze und wasserdichten Außentaschen nicht nur von außen klitschnass! 🙁
Gesamtkilometer Tirol: 662 km
Strecke ab Leverkusen: 118 km
Gesamtkilometer Auto: 1.707 km
Kartenmaterial:
Tourenkarte Paznauntal
“Tourenkarte Paznauntal”
ADAC-Karte
>> “Tourenkarte Österreich Voralpenland” (www.adac.de)
100 Alpenpässe mit dem Motorrad: Die schönsten Kurven in den Ost- und Westalpen |
100 neue Alpenpässe mit dem Motorrad: Die schönsten Kurven in den Ost- und Westalpen |
Tourentipps:
>>Aussichtsreiche Fahrt vom Timmelsjoch zum Gardasee
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