Als wir am frühen Morgen auf Sardinien den Flieger verlassen, ist es noch angenehm kühl. Kaum sitzen wir auf unseren Böcken, zeigt das Thermometer bereits 31 Grad, Tendenz steigend, und das Mitte September! Sollte die Hitze moppedfahrtechnisch tatsächlich zu einem ausgebufften Problem mutieren?
Inhaltsverzeichnis
Richtige Vorbereitung ist alles…
Verlässt einen mit zunehmendem Alter die streckenweise ausgeprägte Blauäugigkeit, denkt man nicht nur mit, sondern teilweise sogar vor. Daher ging unserer Sardinien-Tour eine ausgiebige Shopping-Tour voraus: Hitzegeeignete Motorradkleidung musste her…
Sommer-Handschuhe
Ähnlich wie Schuhe lassen sich passende Motorrad-Handschuhe nur schwer online bestellen. So begaben wir uns zum nächstgelegenen Motorrad-Laden (der sich bei uns >> Louis schimpft).
Als überzeugter “Held”-Fan kam mir zunächst das Modell >> “Summertime II” in den Sinn. Die Filiale hatte das Exemplar tatsächlich vor Ort. Allerdings saß dies derart schlecht, dass es nicht einmal annähernd in Frage kam. Mal ganz abgesehen davon, dass das Knöchelpolster lediglich aus irgendeiner Art Spezialschaum bestand…
Wesentlich besser gefiel mir da schon das Modell >> Air Stream II (ebenfalls von “Held”). Wie es aber nunmal so ist, hatten sie kein einziges passendes Paar in kleiner Größe vor Ort.
Da der Kauf aufgrund des bevorstehenden Urlaubs keinen Aufschub duldete, entschied ich mich schließlich für das Modell >> “RVX-3” von Vannucci
Obermaterial-technisch besteht das Modell aus Rind- und Ziegenleder, protzt mit einem sinnig klingenden “AirVent”-System und ist nicht nur an den Handballen, sondern auch an den Fingerknöcheln verstärkt.
Fazit:
Die Handschuhe machten direkt Laune:
Zum einen waren sie von Anfang an bequem. Zum anderen pustet der Fahrtwind (bei 31 Grad) wohltuend durch das großzügig angebrachte Mash-Futter. Zwar löste sich die “erfrischende Wirkung” ab einer Temperatur von 34 Grad ratzfatz in Wohlgefallen auf, jedoch trugen sich die Teile selbst bei über 40 Grad noch erstaunlich angenehm.
Als das Thermometer nach einem Regenschauer auf gerade mal über 20 Grad sank, war ich allerdings froh, spontan die Griffheizung einschalten zu können. Nee, kein Witz!
Insgesamt sind die Handschuhe übrigens recht kurz gehalten. Genau die Tatsache wurde mir am ersten Tour-Tag gleich zweimal zum Verhängnis, als eine Wespe problemlos den Eingang in die Jacke fand und gnadenlos zustach. *GRRR!*
Damen-Motorradjacke für den Sommer
Für unsere >> Wochentour in den Schwarzwald hatte ich mir endlich mal eine neue Ganzjahresjacke gegönnt: Das Modell >> “AJS Glory” von “Louis”.
Hätte ich nur online geschaut, hätte ich sie wohl niemals bestellt, denn auf dem Foto wirkte sie wenig attraktiv. Live vor Ort im Ladengeschäft gefiel sie allerdings auf Anhieb. Neben der Optik schien auch der Rest zu stimmen: Abriebfestes 600D-Gewebe, atmungsaktiv, wind- und wasserdicht, AirVent System an Oberarmen und Rücken, ein auszippbares Thermo-Innenfutter und vier wasserdichte Außentaschen.
Mehr Argumente benötigte es kaum, die Jacke vom Fleck weg zu kaufen!
Anders als ihre Vorgängerin – die >> “Stela Lady” von Modeka – machte sie leider nicht bei jedem Wetter einen guten Job: Ab zirka 22 Grad hinterließ die Jacke trotz ausgezipptem Innenfutter irgendwie ein klebriges Gefühl auf der Haut.
So war es keine Frage: Für die >> Sardinien-Tour musste ein weiteres, hitzegeeigneteres Jäcksken her.
Im Online-Shop von Hein-Gericke entdeckte ich die “Bullson-Breeze-Mesh-Sommerjacke”.
Obwohl “blind bestellt”, landete ich damit einen echten Glücksgriff: Das gute Stück aus Barcelona überzeugte auf der ganzen Linie. Naja, bis auf die Staumöglichkeiten bzw. Taschen, aber das ist Frau ja gewohnt… Immerhin bietet die Jacke jedoch zwei Außen- und eine Innentasche, die sich per Reißverschluss schließen lassen.
Übrigens bestellte ich sie eine Nummer größer. Im Nachhinein eine weise Entscheidung, denn denn so passte die “Kröte” (der schon ziemlich alte “Forcefield-Rückenprotektor”) immer noch locker drunter! 🙂
Bullson-Breeze-Mesh-Sommerjacke
Ausgeliefert wurde die Jacke übrigens mit einem besonderen Gimmick von unschätzbarem Wert: In der Rückentasche versteckt sich witzigerweise eine ultraleichte, quietschgelbe Regenjacke mit Reflektoren.
Fazit:
Dieses “Bullson-Teil” macht echt Laune: Die Jacke ist nicht nur angenehm leicht, sondern selbst bei 40 Grad Außentemperatur blieben mir unangenehme Schweiß-Schauer erspart und es klebt nix. Somit alles in allem für 119,99 Euro ein echtes Schnäppchen! (Selbstredend setzte Hein-Gericke die Jacke im Laufe der Saison runter, aber egal: Da sie dann auch ruckzuck ausverkauft war, war ich heilfroh, rechtzeitig zugeschlagen zu haben!)
Kehrseite der Medaille
Als die Temperaturen nach einem Regenschauer auf “nur noch” 22 Grad fallen, fröstelte es mir ein ganz klein wenig…
Übrigens: Die Regenjacke hielt tatsächlich dicht! – Naja, zumindest während der 40 Kilometer lang durchfahrenen Dauer-Schauer-Strecke. Wie sich dies nach mehreren Stunden im dicksten Regen verhält, konnte ich – glücklicherweise – nicht ausprobieren.
Damen-Motorradhose für den Sommer
Passend zur Breeze-Sommerjacke gibt’s bei Hein-Gericke übrigens auch eine Sommerhose – die >> Bullson-Summer-Breeze-Hose.
Bullson-Breeze-Mesh-Sommerhose
Einziges Manko :
Es gibt zwar einen Klettriegel, um die Weite zu verstellen. Blöderweise lässt sich die Hose aber nur mit einem einzigen Druckknopf schließen, so dass es hin und wieder besser ist, die Luft anzuhalten…
Übrigens müffelten Jacke als auch Hose direkt nach dem Auspacken sehr penetrant nach Chemiekalien. Nach dem gründlichen Auslüften verzog sich der Geruch zum Glück recht fix. Möglicherweise war ganz einfach das Plastik-Verpackungsmaterial Schuld…?
Jacke und Hose sind übrigens auch in grau erhältlich. Zudem gibt es auch eine Version für das Biker-Mannsvolk: >> Bullson-Breeze-Mesh-Klamotten bei Hein Gericke
Während der Sardinien-Tour blieb die Hose dann übrigens doch zu Hause. Vorsichtshalber. – Wieso? – Als geborene Frostbeule hatte ich eigentlich nur Angst, die versprochene Spätsommerwärme könnte schwächeln. Und wenn man die Hose derart passend-eng wählt, darf man kaum damit rechnen, dass irgendwie noch Funktionsunterwäsche drunter passt!
Stattdessen durfte die im Vorjahr erworbene “Open Road Evo”-Hose von Büse mit auf Tour. – Letztendlich eine sehr gute Wahl!
Dank der öffenbaren Lüftungsschlitze fühlte ich mich trotz der enormen Temperaturen pudelwohl in dem Teil. Möglicherweise liegt dies aber auch daran, dass sie aus einem sehr angenehm weichen Material besteht. – Die zugehörigen Klima-Membrane blieben auf der Tour selbstredend zu Haus…
Damen-Motorrad-Schuhe bzw. -stiefeletten
Eigentlich so gut wie unglaublich: Noch vor wenigen Monaten hätte ich schwören können, dass absolut NIX über >> gute “Daytonas” geht!
Gute Daytonas sind wasserdicht!
Noch bis zum letzten Jahr schlörte ich meine heißgeliebten >> Daytona Bandit XCR auf ausnahmslos jeder Motorradtour.
Vor einigen Jahren wurde das Modell von Daytona übrigens von “Bandit” in “Burdit” umbenannt…
Dank des etwas schwergängigen Schalthebels meiner “F 800 R” war es jedoch an der Zeit, sich vom gewohnten Schuhwerk zu trennen. – Naja, ok: Irgendwie hatten sie nach fast zehn Jahren dann auch schon bessere Tage gesehen…
Auf der Suche nach Stiefeln mit ein wenig Absatz (zur Erhöhung der “Standfestigkeit”, u know? 😉) entdeckte ich bei “CS-Bikewear” durch Zufall das italienische Stiefeletten-Modell >> “Dany” von “Gianni Falco”.
Blöderweise hatte ich die Stiefeletten sehr kurz vor unserer Schwarzwald-Tour bestellt. Netterweise schickte “CS-Bikewear” die Teile jedoch direkt zu unserem Urlaubshotel.
Fazit:
Die Schuhe sind nicht nur günstig, sondern zudem bequem. Nachdem ich sie nun eine Saison lang geschlört habe, zeigen sie leichte Abnutzungserscheinungen. Dennoch kann ich sie nur in den allerhöchsten Tönen loben! Weder habe ich darin bei Kälte gefroren, noch bei der Wahnsinnshitze übermäßig geschwitzt. Zudem haben sie eine längere Regenfahrt locker überstanden und mich “trockenen Fußes” nach Haus gebracht!
What next?
Nach einem guten Tipp von www.moppetfoto.de, habe ich mich prompt in eine Sommer-Lederjacke von “Dainese” verliebt, die >> “Airfast Pelle Estivo” bzw. >> “Laguna Evo Pelle Estivo”-Jacke.
Leider gibt’s sie natürlich wieder nicht für “Ladies”. Möglicherweise passt sie aber in der Herren-Version?
Echt blöde, dass es nicht EINEN Motorradladen in der Nähe gibt, in dem so gut wie ALLE Klamotten vorrätig sind!
Und für die Herren?
Norbert startete unsere Sardinien-Tour mit seiner leichten, atmungsaktiven “Büse-Open-Road-Jacke” und deckte sich vor der Tour mit >> Sommerboots von Modeka und der >> Kevlaer-Motorradjeans von Held (Modell: Fame II) ein und litt somit ebenfalls kaum unter Hitzewallungen.
Gründe, niemals ohne Schutzkleidung zu fahren
>> ifz-Broschüre “Motorradbekleidung von Kopf bis Fuß”
>> Beitrag “Schutzkleidung wichtig für Biker” (von der “Mainpost”)
>> Beitrag “Kurzer Zwischenpost – Sommerkleidung auf dem Mopped” auf moppedheike-ellie.blogspot.de
Was sind Eure Sommer-Klamotten-Tipps?
Wir freuen uns über Eure Kommentare!
Schöner Beitrag und gut zu lesen! Gefällt mir 🙂
Hi Andreas,
freut uns sehr! 😀
Viele Grüße
Susy