Motorradfahrer unterwegs: Püschelbäume!

Etwas off-topic, aber: Kennt Ihr Püschelbäume?

Normal bemerkt man sie nur dann, wenn die Baumkronen – zumindest so gut wie – kahl sind!

Erstmals…

fielen sie mir vor im Juni 2016 auf, bei einer verlängerten Wochenend-Tour in den Harz.
>> Himmelfahrts-Tour 2016 in den Harz (www.motorrado.de/himmelfahrts-tour-2016-in-den-harz) [KLICK!]

Bei einem kleinen Päuschen kurz vor dem Zielort klebte mein Blick an den rundherum stehenden Bäumen und ich fragte mich:
“Wieso tummeln sich in den Baumkronen sooo viele riesige Nester? Und warum sieht man weit und breit keine Vögel?”

Tourspaß verdrängt Neugier und so erinnerte ich mich erst wieder daran, als ich sie in diesem Frühjahr auch in unserer näheren Umgebung sichtete.

Was hängt da in den Bäumen herum?

Nachgeforscht und gestaunt: Es handelt sich ganz einfach um Misteln!
Ihr wisst schon: diese immergrünen Zweige, die sich viele Leute im Dezember mit Dekoband verziert in den Türrahmen hängen.

Anno pief war das Verhältnis zu ihnen gespalten. Während man die Deko in einigen Ländern nutzte, um böse Geister, Hexen und Unheil fernzuhalten, galten sie bei den Galliern und Germanen schlichtweg als Glücksbringer. Und wer kennt nicht diesen alten Brauch, der besagt, dass eine junge Frau unter dem Mistelzweig geküsst werden darf?

Im Grunde sind Misteln mit ihren ausgebildeten grünen Blättern Parasiten oder besser gesagt, Halbschmarotzer. Sie bohren einen bis zu einem halben Meter langen Keil in das Wirtsgewebe, rauben dem befallenen Baum Wasser und Nährstoffe und wachsen schließlich kugelförmig um den Ast herum.


Auch in der Provence gibt’s Püschelbäume!

Wie kommen die Schmarotzer in die Bäume?

Seit eh und je ranken diverse Mythen rund um die Misteln:

  • Fallen die Dinger tatsächlich vom Himmel?
  • Oder ist es doch eher ein Geschenk der Götter, die die Samen in die Bäume streuen?

Kann man dran glauben, muss man aber nicht:
Tatsächlich bilden sich an den immergrünen Pflanzen im Winter erbsengroße, weiße Beeren, dessen Fruchtinneres von zähem Schleim umhüllt ist.

An dieser Stelle kommen die gefräßigen Vögel – unter anderem Drosseln – ins Spiel: Picken sie an den weißen Beeren herum, bleibt unweigerlich etwas Schleim an ihren Schnäbeln haften und so tragen sie den Samen von Baum zu Baum.

Ich weiß ja nicht, wie es Euch so geht, aber ich finde diese Baum-Nester-Gebilde irgendwie faszinierend! 🙂

 

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4 thoughts on “Motorradfahrer unterwegs: Püschelbäume!

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