Blubb-blubb-blubb… nix geht mehr: Da stehst Du nun mit Deinem Mopped – mutterseelenallein mitten in der Pampa. Und nun?
Notruf
NotfonD: Handy als mobile Notrufsäule
Irgendwann in grauer Vorzeit wurden auf deutschen Straßen Notrufsäulen errichtet.
Während sie auf auf Bundes- und Landstraßen mitterweile großräumig abgebaut wurden, gibt es die orangefarbenen Säulen auf den Autobahnen auch weiterhin. Alle zwei Kilometer eine und jeder Fahrschüler lernt, dass die Pfeile auf den Leitpfosten den kürzesten Weg zum nächst-erreichbaren “Hilferuf” anzeigen. Die Notrufe nimmt der “Notruf der Autoversicherer” entgegen und leitet sie an die zuständige Rettungsleitstelle oder den Pannendienst weiter.
Trotz Handy-Zeitalter werden sie nach wie vor erstaunlich rege genutzt. Immerhin ist der Akku meist gerade dann leer, wenn man dringend telefonieren muss und auch mit dem Handy-Empfang ist das so eine Sache…
Hilferuf per Handy
Ok – Dein Handy hat allerbesten Empfang und der Akku ist fit. Weißt Du jedoch immer und überall, wo genau Du Dich gerade befindest? Beispielsweise bei einer Panne irgendwo im Nirgendwo. Möglicherweise ist auch gerade ein Unfall passiert? Wohin also sollst Du Pannendienst oder Rettungsfahrzeuge ordern?
Zu diesem Zweck hat der GDV (Gesamtverband der Unfallversicherer) die Notrufnummer 0800 NOTFON D (0800-668 366 3) eingerichtet. Rufst Du dort an, werden Deine Handydaten mit den Straßennetzdaten verknüpft und an die zuständige Leitstelle weitergegeben. Somit kann man Dich – mit Deinem Einverständnis – orten und Hilfe entsenden.
Weitere Informationen gibt es unter: >> www.notfond
Pannenhilfe-Apps
Speziell im Fall einer Panne helfen auch kostenlose Pannenhilfe-Apps:
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Der GDV bietet die App “PAKOO” an.
Diese ist kostenlos erhältlich für >> iOS– und >> Android-Geräte. -
ADAC-Mitglieder können die ADAC-Pannenhilfe-App nutzen.
Auch diese gibt’s kostenlos für >> iOS– und >> Android-Geräte.
Notruf-Apps
Nach einem Motorradunfall entwickelte Roland Ramscheder aus Niederbergkirchen Anfang 2014 die Notruf-App “iHelpU“. Die App gibt’s kostenlos im >> iTunes-Store. AIn der Vollversion kann die App die Rettungswache benachrichtigen, wenn der Fahrer nach wenigen Sekunden nicht reagiert. Android-User gehen leider leer aus.
Ähnlich arbeitet die App >> iNeedU. Allerdings sendet diese einen Hilferuf an zuvor bestimmte Kontaktpersonen. Die App kostet 2,99 Euro und ist ebenfalls ausschließlich Apple-Usern vorbehalten.
ICE-Nummern: Nur ein Gerücht!
Lange Zeit geisterte in den Medien das Gerücht herum, dass es ratsam sei, im Handy-Adressbuch eine ICE-Telefonnummer (In Case of Emergency) abzuspeichern. Rettungsdienste warnen allerdings davor. Warum, erfahrt Ihr im Beitrag
>> “Vorsicht mit so genantnen ICE-Nummern” bei www.rettungsdienst.de
Problem: Handy-Empfang in den Alpen
Warst du schon einmal in den Alpen unterwegs und hast versucht, irgendwo auf dem Weg zum oder vom Pass mit dem Handy zu telefonieren? Wenn ja, hast Du sicher – genau wie wir – dumm aus der Wäsche geguckt, als Du feststellen musstest, dass Du kein Handynetz hattest? Dumm nur, wenn man just dort eine Panne hat oder gar Schlimmeres passiert ist…
Der US-Hersteller “Spot” hat das Problem erkannt und einen Satellitensender erfunden: Der “Spot Satellite GPS Messenger” funktioniert unabhängig von Mobilfunknetzen und per roter SOS-Taste lässt sich die Rettung alarmieren. Per weiterer Taste lassen sich zuvor festgelegte Angehörige informieren und per “Check in” können SMS mit dem aktuellen GPS-Standort an die Liebsten daheim übermittelt werden. Das System kostet 159 Euro. Zusätzlich wird ein Service-Abo fällig.
Weitere Infos gibt’s unter >> www.findmespot.eu
Mittlerweile ist das Funknetz in den deutschen Alpen recht gut ausgebaut. In der Schweiz, Italien und in Frankreich gibt es allerdings noch größere Funklöcher.
Hier findet Ihr >> Wichtige Telefonnummern für den Ausflug in die Berge
Der österreichische Alpenverein hat die Broschüre “Alpine Sicherheit” (pdf-Format) veröffentlicht. Aus dieser stammt auch folgender Tipp:
Handy-Notruf trotz Funkschatten
Und so geht’s:
- Handy aus- und danach wieder einschalten
- Statt Pin-Code die 112 eingeben
Das Handy sucht daraufhin automatisch nach dem stärksten Betreibernetzwerk und setzt einen Notruf ab.
eCall
Ab 2015 müssen alle Neuwagen in der EU mit dem automatischen Notrufsystem “eCall” ausgestattet sein. Einerseits sinnvoll, andererseits sehr bedenklich… (>> Hintergrundinfos von “Computerbild”)
Für Motorräder gibt es bislang noch keine Ausstattungs-Pflicht.
Schuberth-Helm mit “Riders eCall”
Die Firma Schuberth ist bekannt für ausgeklügelte, aber teure Motorradhelme.
Im Frühjahr 2013 stellte sie “Riders eCall” – ein Notrufsystem für Motorradhelme – vor. Das System verbindet das Motorrad mit dem Helm und überwachte die Fahrbedingungen per Sensoren.
Der ausgeklügelte Plan: Sobald man das Kabel zwischen Helm und Motorrad trennt, übermittelt das System die aktuellen GPS-Daten automatisch an eine Notrufstelle (Bosch-Call-Center), das unmittelbar darauf versucht, Kontakt mit dem Fahrer aufzunehmen. Antwortet dieser nicht in der vorgegebenen Zeit, macht sich ein Rettungsteam auf den Weg.
An sich eine prima Idee. Offenbar aber nicht ganz ausgereift, denn das Notruf-Signal wurde bereits bei Überschreiten einer gewissen Geschwindigkeit ausgelöst. Wegen des Fehlalarms nahm Schuberth das System im Frühjahr 2014 wieder vom Markt.
BMW: eCall
Der Fahrzeughersteller BMW verbaut bereits seit 2007 die automatische Unfall-Erkennung in Pkw. Eine “Sturzerkennung für Motorräder” wurde aber bislang noch nicht implementiert. Die Firma arbeitet jedoch weiterhin an einem eCall-System und dem Sensor ACN (“Automatic Collision Notification”).
>> eCall-Infos von BMW