Tour-Tipps Provence

Einmal im Motorradurlaub in der Provence und zack: verliebt! – Hier unsere gesammelten Tourtipps für die Hochprovence.

Nachdem wir 2019 den flacheren, westlichen Teil unter die Räder nahmen, ist für 2023 der alpinere, östlichere Teil geplant.
Kriegen wir tatsächlich noch einmal einen so gelungenen Motorradurlaub hin wie damals?

// Was, wo, wie?

Die Hochprovence (Haute-Provence) liegt im französischen Département “Alpes-de-Haut-Provence” und gehört zur Region “Provence-Alpes-Cote-d’Azur” (PACA).

Zwar kann die Gegend nicht mit “üppiger Landschaft” dienen, dafür jedoch mit unendlicher Weite, riesigen Lavendelfeldern und kahlen Gipfeln. Unter anderem umfasst sie die Gegend um den türkisfarbenen Lac-de-St.-Croix und die Verdonschlucht, aber auch das Plateau de Valensole mit seinen blau-lila strahlenden Lavendelfeldern.

Regionen und Départements in Frankreich

Unser Nachbarland Frankreich ist in 18 Regionen und 103 Départements unterteilt, von denen 96 in Europa angesiedelt sind. Dabei hat man jedem eine Ordnungsnummer spendiert, anhand derer sich bei einem Kfz – bis 2009 – die Herkunft ablesen ließ.

Die Provence ist da, wo man Boccia bzw. Boule “Pétanque” schimpft!

Die Region “Provence-Alpes-Côte d’Azur” (kurz: PACA) umfasst folgende 6 Départements:

  • Alpes-de-Haute-Provence (Hauptort: Digne-les-Bains – Ordnungs-Nr. 04)
  • Hautes-Alpes (Hauptort: Gap – Ordnungs-Nr. 05)
  • Alpes-Maritimes (Hauptort: Nizza – Ordnungs-Nr. 06)
  • Bouches-du-Rhône – grenzt ans Mittelmeer: Hier finden sich u.a. die Alpilles und die Camargue (Hauptort: Marseille – Ordnungs-Nr. 13)
  • Var: Die “grüne Provence” liegt hauptsächlich an der Mittelmeerküste (Hauptort: Toulon – Ordnungs-Nr. 83)
  • Vaucluse: Das Department im Landesinneren gilt als sogenanntes “Herz der Provence” (Hauptort: Avignon – Ordnungs-Nr. 84)


(Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Provence-Alpes-C%C3%B4te_d%E2%80%99Azur)

 

Klima

Insbesondere im Rhone-Tal ist mit kaltem Wind, dem Mistral zu rechnen, der oft stürmisch um die Ecke pfeift und das mit über 100 Stundenkilometern.

Besonders intensiv tobt sich dieser regelmäßig im Département Vaucluse, der Gegend rund um Avignon aus. Etwas östlicher, rund um Marseille (Département Bouches du Rhone) nimmt er etwas ab. Am windstillsten ist es hingegen in Küstennähe bei Nizza bzw. Cannes (Département Alpes Maritimes).

Natürlich gilt auch hier: Je höher, desto kühl und während die Urlauber an der Küste transpirieren, ist es beispielsweise in der Verdonschlucht häufig 5 – 10 Grad kühler.

Feiertage und Feste im Sommer

  • 1. Sonntag im Juni: Muttertag
  • 3. Sonntag im Juni: Vatertag
  • 5. Juni: Concert Les Mercredis Musicaux
  • 9. – 16. Juni: Fete de la transhumance (Almauftrieb. Dabei bringen die Hirten ihr Vieh, meist Schafe, auf die saftigen Sommerweiden)
  • 17. Juni 2023: Alpes Verdons Tour
  • 14. Juli: Fete National (französischer Nationalfeiertag)
  • Tour-de-France: 1. – 23. Juli 2023

Essen + Trinken

Als Nicht-Gourmets haben wir’s ja nicht so mit dem Essen in Fronkraiiisch und bekennen ohne jegliche Scham, dass wir stets hoffen, irgendwo eine simple Pizzabude oder ähnliches zu finden. *ISSO!*

Was uns allerdings wirklich vom Hocker reißt, ist das megaleckere Olivenöl!

Die Sache mit dem Olivenöl

Zugegebenermaßen kauften wir unser Speiseöl früher einfach im Supermarkt, ohne ihm eine besondere Bedeutung beizumessen. Zumindest bis zu unserem ersten Trip in die Provence, bei dem wir uns genötigt fühlten, eine der berühmten Ölmühlen bzw. deren Verkaufsstätten zu besuchen, um für unsere Lieben daheim ein Mitbringsel zu shoppen.

Bei der Gelegenheit erstanden wir in der Moulin DOZOL-Autrand in Nyons auch für uns ein Fläschchen und staunten Bauklötze: Das lecker Tüchs schmeckt sehr mild, hat einen leichten Mandel-Touch und führte dazu, dass wir seitdem selbst simplen Tomaten-Gurken-Salat vergöttern.

 

Ansonsten schätzt man die Provence für Tüchs wie Trüffel, Mandelkonfekt, kandierte Früchte, den weißen Nougat, Olivenpaste (Tapenade), Konfitüre oder “Secca d’Entreveaux” (getrockneter und gesalzener Rinderschinken).

Darüber hinaus gibt’s diverse Brotvarianten, beispielsweise “Pain d’épeautre” (Dinkelbrot), “Fougasse” (provenzalisches Fladenbrot) oder das Teil mit dem unappetitlichen Namen: “Pissaladière” (eine Pizza-Variante aus Brottteig mit Zwiebelkompott).

Die provenzalische Küche glänzt mit vielen Gemüsegerichten wie beispielsweise Ratatouille, “Petits Farcis” (gefülltes Gemüse) und Gemüsesuppen. Wenn Fleisch, wird hier vor allem Lamm serviert, aber auch Kalbfleisch und Geflügel. Rindfleisch gibt’s meist als Ragout.

Eine weitere Spezialität sind Feigen (figues) und Aprikosen (abricots), die von Mitte Mai bis Mitte August unter anderem im Rhone-Tal, Drome und Vaucluse geerntet werden.

Verkehr

Straßentypen und Tempolimits

Die Routes départementales (Departement-Straßen) entsprechen den deutschen Land- bzw. Kreisstraßen. Man erkennt sie an gelben Straßenschildern mit schwarzer Schrift. Es gibt allerdings Ausnahmen:
So wurden Anfang Januar 2012 die Departement-Straßen im Département Alpes-Maritimes in und um Nizza herum zu “Routes métropolitaines” erklärt. Seitdem sind sie statt mit “D” mit “M” gekennzeichnet. Die Schilder sind hellblau mit weißer Schrift.
(Quelle: >> de.wikipedia.org/wiki/Route_d%C3%A9partementale)

Bußgelder

Verkehrsrowdies und Parksünder können in Frankreich schnell arm werden.
Wart Ihr zu schnell unterwegs und werdet nicht vor Ort zur Kasse gebeten, schickt man Euch den Bußgeldbescheid gerne nach Hause. Wer sich spurtet und es binnen 15 Tagen nach Erhalt des Wischs bezahlt, wird mit einem Rabatt belohnt.

Detaillierte Infos findet Ihr auf den Seiten des Zentrums für Europäischen Verbraucherschutz e.V.: >> www.cec-zev.eu/de/themen/auto/autofahren-in-frankreich/strafzettel-in-frankreich/

Ganz gleich ob Geschwindigkeitsüberschreitung oder Parkverstoß, zahlen könnt Ihr direkt über die folgende Seite: >> www.amendes.gouv.fr/tai

Tanken

Klar ist’s eine blöde Idee, an einer Autobahn-Tankstelle zu tanken, denn – genau wie in Deutschland – ist der Sprit dort besonders teuer.
Wer sparen möchte, verlässt die Autobahn und tankt an der Tanke einer größeren Supermarktketten, wie beispielsweise Intermarché, Auchan, Super U oder E.Leclerc.

Zum Preisvergleich gab es bislang die Tankestellenfinder-Seite www.carbeo.com.
Mittlerweile leitet die Seite allerdings um auf die folgende: >> carbu.com/france/

Darüber hinaus lassen sich die Preise aber auch auf der offiziellen Regierungsseite abrufen und obendrein alle Tankstellen auf Eurer Route anzeigen:
>> www.prix-carburants.gouv.fr/

Stau – nein danke!

Die offizielle Verkehrs-Info-Seite “Bison Futé” warnt vor Straßensperrungen und Staus:
>> www.bison-fute.gouv.fr/

Und auf der offiziellen Autobahn-Seite könnt Ihr Euch in Echtzeit über Staus informieren:
>> www.autoroutes.fr

Umweltplakette Crit d’Air (Certificat qualité de l’air)

Seit dem Sommer 2016 wurden auch in Frankreich Umweltzonen eingerichtet. Dabei wird zwischen folgenden Varianten unterschieden:

  • Permanente Umweltzonen:
    Auf die dauerhaft eingeschränktenn Zonen wird mit Straßenschildern hingewiesen.
    Dazu gehören beispielsweise die ZCR (Zones à Circulation Restreinte) und ZFE (Zone à faible émission).
  • Temporäre Umweltzonen:
    Werden bestimmte Grenzwerte überschritten, wird der “Umweltalarm” ausgerufen und die Zonen nur noch eingeschränkt befahrbar.
    Hierzu zählen z.B. die ZPA (Zones de Protection de l’Air), beispielsweise in Marseille und Lyon und die ZPAd (Zones de Protection de l’air départementale), die sich auf entsprechende Départements erstrecken, wie beispielsweise “Bouches-du-Rhône” oder “Drôme/Valence”.

Alle Fahrzeuge mit Zulassung nach 1990 werden – abhängig vom Fahrzeugtyp, der Erstzulassung und der Euro-Schadstoffnorm – in sechs Kategorien eingeteilt.
Für jede gibt es eine unterschiedlich farbige, runde Plakette mit aufgedruckter Schadstoffklasse.
Kostenpunkt pro Plakette (2023): 3,11 Euro plus Porto in Höhe von 1,50 Euro (zahlbar per Kreditkarte oder Paypal).


Französische Umweltplaketten für unsere Vehikel.

Detaillierte Infos gibt’s unter:

Übrigens haben wir keinen Hinweis gefunden, ob (und wenn ja, wo) man die Plaketten vor Ort kaufen könnte, also bleibt nur, die Plaketten rechtzeitig vorab online zu bestellen. Je nach Auslastung muss man mit einer Lieferzeit bis zu vier Wochen rechnen.

Zum Bestellen benötigt ihr neben dem Fahrzeugkennzeichen, die Fahrgestellnummer, die Euronorm und eine Angabe zum CO2-Ausstoß Eures Fahrzeugs (der sich aus dem Fahrzeugschein ergibt).
Hier geht’s zur offiziellen Bestellseite: >> www.certificat-air.gouv.fr/de/

Als wir im Herbst 2019 in der Provence weilten, gab’s keinen Luftverschmutzungs-Alarm, so dass der Kauf letztendlich hinfällig war. Es hätte aber auch anders kommen können und wird erst einmal ein Fahrverbot ausgerufen, ist im genannten Bereich angeblich nicht einmal das Parken erlaubt.

Verkleben der Plaketten

Während sich die Plakette am Windschild der Tiger Explorer einwandfrei anbringen ließ, habe ich damals bei der Streety irgendwie Murks gebaut:
Da das Mini-Windschild keine entsprechend größere glatte Fläche bietet, versuchte ich, sie innen zu verkleben.
Keine schlaue Idee und so musste ich das Teil letztendlich mit einem Tape fixieren.

Braucht man jedes Jahr eine neue Plakette?
Nö. Zum Glück nicht. Während die Plakette nach wie vor 1a an der Pkw-Windschutzscheibe klebt, hat sie sich jedoch an der Tigerin direkt bei der ersten Wäsche gelöst. Auch bei meiner Streety baumelte sie nur noch planlos herum. Ergo blieb uns nix anderes, als sie für dieses Jahr neu zu beschaffen.

Tipp:
Die Green-Zones-App enthält eine zoombare Karte und Einfahrregelungen in Echtzeit (nicht nur für Frankreich):
Weitere Infos unter: >> www.green-zones.eu

Übernachten in Frankreich

Schöne Hotels zu bezahlbaren Preisen finden sich in der Regel auf folgender Webseite:
>> Logis-Hotels (www.logishotels.com)

Achim, der Betreiber von “Moppedhotel” bietet auf seiner Webseite unter anderem eine Karte mit Unterkünften an, die von Motorradfahrern getestet und empfohlen wurden. Obendrein könnt Ihr Euch die Listen – nach Ländern getrennt – als GPX-, KMZ- und KML-Datei für Eure Routenplanung bzw. das Navi herunterladen:
>> www.moppedhotel.de/empfehlenswerte-unterkuenfte/

Eine gute Adresse für die Unterkunftssuche ist nach wie vor auch Relais-Motards:
Dort könnt Ihr nicht nur nach Unterkunftstyp (z.B. “Gite”, Hotel oder Campingplatz) filtern, sondern obendrein nach motorradfreundlichen Restaurants, Bars und lohnenswerten Tour-Stopps suchen: >> relais-motards.com
Passend dazu gibt’s übrigens auch eine App!

Für Zwischen-Übernachtungen bieten sich diverse Hotelketten an. Viele von ihnen haben einen eingezäunten und nachts verschlossenen Parkplatz, teilweise mit Videoüberwachung. Wir übernachten gerne in Hotels der Ketten B&B, Campanile oder Novotel.
Es gibt jedoch weitere Ketten wie z.B. Formula 1 oder Kyriad.

Tipp: Sucht einfach auf Google Maps nach “Frankreich, Motel”. Damit findet Ihr auch wesentlich schönere Hotels, etwas abseits Eurer Route.

Oder doch lieber Camping?
Wer keinen Luxus braucht, übernachtet günstig auf ordentlichen, meist hübsch gelegenen Gemeinde-Campingplätzen, den Camping Municipal.
Eine Liste findet sich auf folgender Webseite. Jene wurde seit 2015 allerdings nicht mehr aktualisiert, da der Betreiber leider verstorben ist:
>> www.camping-municipal.org/

Motorrad-Tour-Tipps

Pässe – Pässe – Pässe!

Die Alpenpässe der Hochprovence führen teilweise bis in die Seealpen, Richtung Italien.
So beispielsweise der Col de la Bonette (mit Cime de la Bonette).

Grande Route des Alpes (GRdA)

Dank Anfahrt per Trailer bleibt uns der Genuss der GRdA leider auch in diesem Jahr verwehrt, wenngleich wir die Route bereits vor Jahren peinlichst genau ausgeklügelt haben.

Die Entscheidung, erneut mit dem Gespann anzureisen, fiel uns nicht leicht. Aber bei 1.200 Kilometern und der Tatsache, dass Tages-Etappen über 300 Kilometer mit der Streety zur Qual werden können, fänden wir’s zu schade, eine von zwei Wochen nur für die An- und Abfahrt zu vergeuden. Daher kommen für uns maximal Routen und Pässe südlich von Barcelonette in Frage.
Irgendwann holen wir’s aber definitiv nach!

Auf eine Auflistung der zughörigen Pässe verzichten wir an dieser Stelle, denn jene lassen sich auf zig anderen Webseiten bewundern; beispielsweise hier:
>> www.moppedhotel.de/routedesgrandesalpes

Lohnenswert ist auch stets ein Blick auf >> www.alpenrouten.de, auf denen alle relevanten Pässe beschrieben werden. Interessant für die Provence sind vor allem die Pässe

Motorradtour-Tipps für die westliche Provence

2019 trieben wir uns vorrangig in den westlich gelegenen Départements “Vaucluse” und “Drome” herum, uns in den Alpilles ausgetobt und in den Baronnies verschiedene “Cols” unter die Räder genommen. Selbstredend überquerten wir auch den legendären Mont Ventoux und erfreuten uns am Kurvengeschlängel diverser Schluchten (z.B. Gorges de la Nesque, Gorges de la Meouge und Gorges de Sainte May).

Entsprechende Tour-Tipps findet Ihr im bereits erwähnten Beitrag (>> www.motorrado.de/motorradurlaub-in-der-provence-2019).

Motorradtour-Tipps für die östliche Hoch-Provence

Die Route Napoleon (RN85) erstreckt sich über 335 Kilometer von Grenoble im Norden nach Golf-Juan im Süden.
An der Küste angekommen, lockt die Küstenstraße (Corniche d’Or) zwischen Frejus und Cannes (im Massif de l’Esterel) mit knallrotem Gestein.

Lavendel-Routen

Wer Lavendel mag und zwischen Anfang/Mitte Juni bis Anfang/Mitte August in der Provence weilt, darf sich an sechs ausgearbeiteten Lavendel-Routen erfreuen, die an den “Champs de Lavande” (Lavendelfeldern) vorbeiführen.

  • 1. Tal der Drome: Crest – Rosans
  • 2. Montélimar – Nyons
  • 3. Baronnies – St. Auban-sur-Ouvèze
  • 4. Zwischen Mont Ventoux, Lure und Luberon
  • 5. Forcalquier – Castellane
  • 6. Castellane – Grasse, über Séran (Route Napoleon)

Hier geht’s zu den Routen:
>> routes-lavande.com/

Wann und wo der Lavendel blüht, könnt Ihr hier nachlesen:
>> www.france-naturelle.de/lavendelbluete-der-provence.html

Nizza-Panoramastraßen

Den französischen Küstenort Nizza und den Zwergenstaat Monaco trennen gerade mal zwanzig Kilometer.

Wer keine Lust auf Autobahn hat, darf sich an gleich drei Küstenstraßen auf dem Weg ins Mini-Land der Reichen erfreuen:

  • Die Basse Corniche (M6098) führt immer hübsch an der Küste entlang, über Villefranche-sur-Mer und dem Cap Ferrat.
    Im Hochsommer beziehungsweise den französischen Schulferien darf sich der geneigte Fahrer jedoch eher an Stop&Go-Übungen erfreuen.

  • Die Moyenne Corniche (M6007)

    führt über das mittelalterliche Städtchen Eze.
    Man munkelt, bevorzugte Fahrtrichtung sei von West nach Ost, da sich die aussichtsreichen Haltebuchten direkt auf seiner Seite hat. Wer die Route zudem nachmittags befährt, profitiert von der Tatsache, die Sonne im Rücken zu haben.

  • Die oberste Straße, die Grand Corniche (M2564) ist eine ehemalige Römerstraße.
    Bei La Turbie (Tete de chien) hat man einen tollen Ausblick auf Monaco!

Sehens- bzw. erfahrenswerte Schluchten

Westlich der Rhone lockt nicht nur der französische “Grand Canyon”, die Verdonschlucht (Gorges du Verdon), die sich über eine Strecke von 35 Kilometern durch das bis zu 700 Meter hohe Kalk-Massiv schlängelt, sondern Weitere. Zum Beispiel folgende:

  • Gorges de Daluis von Guillaumes im Norden nach Daluis im Süden.
    Während man bei der Fahrt von Nord nach Süd diverse Tunnel passiert, fährt man in entgegengesetzter Richtung direkt am Rand der Schlucht entlang.

  • Die Gorges-du-Cians mit ihrem rötlichen Gestein führt über die D2202 von Guillaume oder besser gesagt Beuil nach Touet-sur-Var.
    Auf der Route gibt es mehrere Tunnel, an denen die alten Strecken abzweigen. Diese können zwar nicht mehr befahren, aber nach wie vor durchlaufen werden. Dies lohnt vor allem vor bzw. hinter der großen Klamm (“La Grande Clue”)
    Tipp: Am beeindruckensten zeigen sich die Felsen, wenn man die Schlucht mittags bzw. am frühen Nachmittag bei Sonnenschein befährt.

  • Die Gorges de Pennafort finden sich an der D25 von Callas nach Le Muy.
    Um sie zu bewundern, muss man allerdings schon anhalten.

  • Gleiches gilt für die Gorges du Blavet.
    Ihr erreicht das Wandergebiet über die D47 von La Motte (West) nach Bagnols-en-Foret (Ost).

  • Die Gorges de Malakoff lassen sich auf der D4 durchqueren, die von Russet im Norden nach Vinon-sur-Verdon im Süden führt.

  • Zwischen Marseille und Cassis finden sich die Calanques, die sich auf 20 Kilometer Länge erstrecken und mit fjordähnlichen Buchten trumpfen.
    Man munkelt, besonders schön sei die Bucht von Sormiou.
    >> www.idprovence.com/Calanque-Sormiou.html

Sonstige Motorradtour-Tipps

Neben Unterkünften & Co findet Ihr auf den Seiten von Relais-Motards auch diverse Motorradtour-Tipps:
>> road-trip-moto.relais-motards.com/en/

Ansonsten surft doch einfach mal folgende Motorrad-Blogs an?

Wasserspaß in den Bergen

Der wahnsinnig türkisfarbene Lac de Sainte Croix, der drittgrößte See Frankreichs wird im Hochsommer bis zu 26 Grad warm.
Aber Achtung: Nachmittags ist allerdings mit Thermal-Winden zu rechnen, die dafür sorgen können, dass man die mit einem herkömmlichen Boot bzw. Kanu befahrene Verdon-Schlucht mit eigener Muskelkraft nicht mehr verlassen kann. Wer vorbeugen möchte, leiht sich einfach ein Elektroboot. 😉

In der Umgebung gibt es viele weitere schöne Seen inmitten der Berge, beispielsweise folgende:

  • Die Stauseen Lac de Castillon und Barrage de Chaudanne liegen nördlich von Castellane.
    Der Strand, Plage du Cheiron, befindet sich am Westende von Cheiron an der “Base Nautique Sirocco”, der Strandparkplatz in der Nähe des Kanuclubs “AEP Le Roc”.

  • Der Lac de Serre Poncon wird von der Durance gespeist und lässt sich bei Savines-le-Lac überqueren.

  • Östlich des Thermalbadeortes Greoux-les-Bains liegt der Lac d’Esparron de Verdon.
    Bei Esparron gibt es einen Strand, an dem sich auch Kajaks und SUP-Bretter mieten lassen.

  • Südwestlich des Lac-de-Ste-Croix liegt der Lac de Quinson.
    Auch hier gibt es eine Verleihstation.

  • Der Lac de Montzepat ist Teil der Baudinard-Schlucht und findet sich westlich des Lac de Sainte Croix zwischen Montagnac im Norden und Baudinard-sur-Verdon im Süden.

  • In Digne-les-Bains liegt der Ferreols-See (an der Route de Nice).

Strände gibt’s nur an der Küste…?

Nö. Auch an den Seen kann man es sich an diversen Stränden gutgehen lassen:

  • Strand von Bauduen (Kieselstrand, Bootsverleih)
  • Plage du Galetas, Aiguines (Kiesel- und Sandstrand, Nähe Pont de Galetas, 2 große Bootsverleih-Stationen)
  • Plage de Margardou, Les Salles-sur-Verdon
  • Plage La Cadeno, Moustiers-Sainte-Marie
  • Plan d’Eau des Ferreols, Digne-les-Bains
  • Plage du Vallon Sourn, am Fluss Argens

Außerdem gibt’s zahlreiche weitere Badestellen rund um den Fluss Verdon:

  • Plage du Cheiron, Castellane (kleiner Strand)
  • Plage du Plan, St. André des Alpes (Baden im “Le Verdon”! Tretboote, SUP)
  • Pont de Carajuan, Trigance, an der D952
  • Plan d’Eau de Chaudanne an der D102
  • Strand von Pont de Soleils, an der D952
  • Plage du Touron, St. Julien du Verdon (100 m bis Stadt, Grasstrand, Kajak, Tretboote)

Sonst noch “Nice2See”

Was tun, wenn der Lavendel verblüht ist? – Keine Sorge: Die Provence hat weitaus mehr zu bieten!

  • Le Pont de l’Artuby (Pont de Chauliere) bei Trigance, ist mit 182 Metern die höchste Brücke Europas.
    Ihr erreicht sie auf dem Weg über die D71 von Aiguines (im Nordosten) nach Comps-sur-Artuby (im Nordwesten).
    (Auf beiden Seiten gibt es einen Parkplatz.)

  • Les Pénitents des Mees
    Les Mees ist ein Örtchen im Durance-Tal, südlich von Sisteron, das sicher kam nennenswert wäre, stünden dort nicht die Pénitents, die Büßer.
    Dabei handelt es sich um bizarre Felsformationen, die sich über dem Ort über eine Strecke von einem Kilometer erstreckt.
    Übrigens lassen sich die “Penitents” über einen 4 Kilometer langen Fußweg überqueren (Dauer: 2h). Auch die Höhlen „Grotte des Loupes“ (Wolfsgrotte) und „Grotte de Magicien“ (Grotte des Zauberers) sind leicht zugänglich.

    Die Legende besagt, die Mönche der Montagne de Lure hätten während der Invasion der Sarazenen im achten Jahrhundert den schönen Töchern der Mauren nachgestellt, die ein Ritter von einem Kreuzzug mitgebracht hatte. Daraufhin versteinerte der Heilige Donatus sie an Ort und Stelle, wo sie heute noch Buße tun.

  • Der das Verdon-Tal überragende Berg Caldieres de Brandis überzeugt mit seinen dolomitenartigen Felsen.
    Wer ihn erwandern möchte, parkt am besten auf dem Parkplatz des Col de Leques, an der D4085 zwischen Castellane (im Süden) und Barreme (im Norden).

Nicht so “nice”
Zwischen Camps-sur-Artuby im Norden und Draguignan im Süden wurde in den 70er-Jahren eine Militärbasis angesiedelt.
Der riesige, 35 Hektar große Militärübungsplatz “Champ Militaire de Canjuers” lässt sich über die D955 durchqueren.

Lust auf einen moppedfreien Tag?

Es gibt Tage, da ist der Hintern plattgesessen und die Tour-Luft definitiv raus.
Macht aber nix, wenn die Region ausreichend Abwechslung bietet.

Eine Zugfahrt, die ist lustig, eine Zugfahrt die ist schön…?

Definitiv ja, wenn die durchfahrene Landschaft brilliert!

Train des Pignes

Der Pinienzapfenzug wird von einer Dampflok angeführt und führt Euch innerhalb von drei Stunden von Digne-les-Bains im Norden nach Nizza im Süden (oder umgekehrt).
Auf 150 Kilometer gibt es 50 Haltepunkte und Ihr könnt Euch an 16 Steinbrücken und 15 Eisenbahn-Viadukten erfreuen.

Dabei nett anzuschauen:

  • Annot: Hier könnt Ihr im Sandstein herumspazieren.
  • Saint André-les-Alpes
  • Entrevaux: mittelalterliche Stadt mit Vauban-Zitadelle

Pro Tag werden vier Hin- und Rückfahrten angeboten.

>> www.traindespignes.fr/en/

Hinweis: Wie es ausschaut, wurde die Strecke verkürzt. So verkehrt der Zug aktuell wohl nur noch zwischen Puget-Theniers und Annot bzw. Le Fugeret.

Küsten-Regionalzug

Darüber hinaus pendelt der Regionalzug (TER = Transport express régional) regelmäßig zwischen Marseille, Monaco und Menton..

  • Dabei führt die Bahnstrecke von Marseille bis Toulon und ab St. Raphael bis Nizza am Meer entlang.
    Zwischen St. Raphael und Cannes könnt Ihr zudem einen Blick auf die roten Felsen des Esterel-Gebirges erhaschen.

  • Obendrein legt der Zug die Strecke von Nizza (oder Riquier) bis Monaco (Bahnhof Monte Carlo) in knapp 20 Minuten zurück.
    (Darüber hinaus ist die Fahrt mit zirka 4 Euro (one-way) ein echtes Schnäppchen!)

Online-Tickets lassen sich beispielsweise buchen über >> Trainline (www.thetrainline.com), >> Omio (de.omio.com) oder auf den Seiten der nationalen französischen Eisenbahngesellschaft (SNCF) >> SNCF-Seiten (www.sncf-connect.com).

Sonstige Küsten-Hoppings-Möglichkeiten

Alternativ verkehren ab Nizza auch Busse und Straßenbahnen, die vom Verkehrsbetrieb >> Lignes d’Azur (www.lignesdazur.com) betrieben werden.
Verschiedene überregionale Linien fahren auch bis (oder über) Monaco. Hier könnt Ihr die Fahrpläne einsehen: >> https://zou.maregionsud.fr

>> Buslinien-Übersicht – Stand: Januar 2023 (https://storage.googleapis.com/is-wp-22-prod/uploads-prod/2023/01/ZOU06_PLAN_LIGNES_ALPES_MARITIMES_janvier_2023.pdf)

Alternativ nehmt einfach die Fähre:
Jene verkehrt zwischen dem Port de Nice in Nizza und dem Quai Lunel in Monaco:
>> www.getyourguide.de/nizza-l314/tickets-fur-eine-fahrrundfahrt-von-nizza-bis-monaco-t65362/

Noch mehr Sightseeing-Tipps…

… findet Ihr auf folgenden Seiten:

Lust auf (Motorrad-)Shopping?

Motorradkleidung und -zubehör kauft man beispielsweise bei DAFY Moto >> www.dafy-moto.com
Läden gibt es unter anderen in Draguignan (46 Rue Notre Dame du Peuple) und in der Nähe von Cannes, in Mandelieu-La-Napoule (La Canardière RN7, 131 Av. du Marćhal Lyanty)

In Frejus findet Ihr eine eine Filiale von >> “Speedway” (www.speedway.fr) und in Grasse >> die “Lederbiker” (www.cuirbikers.fr).

Tourkarten & Co

Natürlich haben wir lange vor der Tour entsprechende Straßenkarten bestellt:
a) zur Steigerung der Vorfreude und
b) um die Tagestouren vernünftig planen zu können.

Während bei unserer letzten Tour vorrangig die ersten beiden Karten zum Einsatz kamen, werden es in diesem Jahr eher die letzten beiden sein.

  • Michelin-Regional-Karte “Provence – Cote-d’Azur” (Karte Nr. 527 im Format 1:200.000)
    (www.amazon.de)

  • Michelin-Local-Karte “Provence/Vaucluse” (Karte Nr. 332 im Format 1.150.000)
    (www.amazon.de)

  • Michelin-Regional-Karte “Rhonetal – Französische Alpen” (Karte Nr. 523 im Format 1:200.000)
    (www.amazon.de)

  • Michelin-Local-Karte “Französische Alpen Süd” (Karte Nr. 334 im Format 1:150.000)
    (www.amazon.de.)

  • Michelin-Local-Karte “Französische Riviera – Seealpen” (Karte Nr. 341 im Format 1:150.000)
    (www.amazon.de)

Tipp:
Bei Dafy Moto gibt’s für 4,90 Euro Roadbooks/Guides, die unter dem Titel “Dafy Trip” geführt werden.
Unter anderen sind sie für folgende Regionen erhältlich:

  • “Alpes du Sud”,
  • “Alpes du Nord” und
  • “Ardeche, Drome, Vercors”.

>> www.dafy-moto.com/dafy-trip-roadbooks.html

Macht Euch die französische Sprache fertig?

Mit der französischen Sprache tun sich erfahrungsgemäß viele Leute schwer.
Hier wird Euch geholfen:

>> Reise Know-How Motorrad-Wörterbuch in 5 Sprachen – Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch
(www.amazon.de)

(Kostenlose) Übersetzungsprogramme:

Haben wir einen Tipp vergessen?

Oder habt Ihr gar eine eigene Webseite mit hilfreichen Empfehlungen?
Wir freuen uns auf Eure Kommentare und Tipps.
Natürlich könnt Ihr auch gern einen Link zu Eurer Webseite hinterlassen…

 

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4 thoughts on “Tour-Tipps Provence

  1. Also, ausführlicher kann’s nicht mehr werden. Klasse – und Danke! Denn ich habe eine kleine Vorstellung davon, wieviel Aufwand so ein Blogpost ist. Sehr cool auch die Erwähnung meiner Website – auch wenn es dort aktuell mit Reiseberichten mau aussieht. Ich überarbeite die gerade alle ..

    Ich zehre noch von den Erinnerungen meines letzten Urlaubs in der Provence .. einfach herrlich dort.

    Viele Grüsse – und Danke nochmals!!

    1. Hi Jürgen,
      vielen Dank, fühle mich sehr geehrtt! Freue mich schon auf Deinen neuen Frankreich-Bericht, kann mir aber gut vorstellen, dass Du an schönen Sommertagen ebenfalls was Besseres zu tun hast, als zu bloggen 😉
      LG
      Susy

  2. Ich ziehe (mal wieder) meinen Helm vor deiner Fähigkeit, bis ins Detail recherchierte, übersichtlich aufgebaute und dazu noch angenehm lesenswerte Artikel zu verfassen. Du hast der Community mal wieder ein Füllhorn an interessanten Infos zur Verfügung gestellt. Danke! Danke auch für die Verlinkung auf meine Seiten, die mich daran erinnert, auch mal wieder den Griffel zu spitzen.
    Vom Rand des Schwarzen Waldes grüßt der
    Achim

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