Motorrad-Helm-Test: Der blinkende “Shark SKWAL”

Zum Start der Motorradsaison 2015 warf Shark den LED-Motorradhelm >> SKWAL auf den Markt. Zu haben in vielen unterschiedlichen Dekoren.

Leider hatten die Händler vor Ort stets nur das schwarze Modell auf Lager. Als Ende Oktober die Preise purzelten, bestelle ich fix das Modell “Ellipse”.

Zum Glück ist das Wetter auch nach Lieferung – Anfang November – noch so stabil, dass ich den Helm während einer kurzen Rund-um-den-Pudding-Tour probefahren kann.

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Erster Eindruck:

Dass der Motorradhelm wie für meinen Kopf gemacht ist, wusste ich bereits nach der Anprobe auf der Messe. Schon damals gefiel mir auch die Bedienung der integrierten Sonnenblende: Einfach kurz am leichtgängigen Pinoppel an der linken Helmseite ziehen und schwupp rast die Sonnenblende nach unten. Und das ganz ohne die Nase zu ramponieren. Sehr schön! 🙂

Als Verschluss kommt das Schnappsystem “Precise Lock” zum Einsatz. Somit nix für die Rennstrecke, aber egal.

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Die Sache mit der LED-Beleuchtung
… war für mich eigentlich kein Kauf-Kriterium. Dennoch eine nette Spielerei, die zudem sogar Sinn macht. Letztendlich kann man selbst entscheiden, ob man als blinkende Signalleuchte herumfahren möchte, den Helm auf dezentes Dauerlicht stellt oder ihn ganz normal – lichtfrei – tragen möchte.

Um die LEDs des Helms zum Leuchten zu bringen, muss die integrierte Batterie zunächst per USB-Kabel aufgeladen werden. Den entsprechenden Micro-USB-Anschluss suchte ich zunächst vergeblich. Auch die Online-Anleitung brachte nicht die erhoffte “Erleuchtung”. Nachdem ich Helmpolster so gut wie auseinandergenommen hatte, fand ich das Tüchs dann endlich tief versteckt im Nackenpolster.

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Eine Komplettladung dauert übrigens fünf Stunden. Leider gibt es weder eine Ladeanzeige, noch einen Überladungsschutz. Ergo tut man gut daran, selbst darauf zu achten, dass man die maximale Ladezeit von 5 Stunden nicht überschreitet. Da die integrierte Batterie nicht ausgetauscht werden kann, ist dies umso wichtiger, denn sonst hat sich das Geblinke ratzfatz endgültig erledigt! Schade eigentlich!

Direkt beim ersten Ampel-Stopp beschlug der Helm bei den herbstlich kühleren Temperaturen leider komplett. Nach dem Losfahren herrschte aber recht fix wieder klare Sicht.
Abhilfe soll das – mitgelieferte – Pinlock-Anti-Beschlag-Visier bringen, das ich zum Probefahrt-Zeitpunkt noch nicht eingebaut hatte.

Mit dem Helm erhält man eine bebilderte Anleitung. Allerdings schaffte ich mit ihrer Hilfe nicht, das Pinlock-Visier einzubauen. Aber wozu gibt es >> Youtube-Videos? 😉

Weitere Gelegenheiten zum Testfahren boten sich leider noch nicht. Da die Rückgabefrist eh vorbei ist, hoffe ich, dass der Pinlock-Krams funktioniert.

Nun warte ich gespannt auf die nächste Gelegenheit, den Helm ausgiebig zu testen. Dann gibt’s möglicherweise auch die erste Erkenntnis, wie lang eine LED-Ladung überhaupt anhält…

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Die ersten Saison mit dem neuen Helm

Mittlerweile hat der Helm eine komplette Motorradsaison überstanden.

Kaum war das Pinlock-Teil eingebaut, war die Visier-Beschlagerei Geschichte.

Etwas Friemelei erwartete mich dann noch bei dem Versuch, die Helm-Riemen enger zu stellen. Irgendwann war es dann aber geschafft.

Während der ersten längeren Tour im Frühjahr war zunächst ein Dauerpfeifton zu vernehmen. Woran es lag? Keine Ahnung. Ab dem Folgetag war das Pfeifen verschwunden und tauchte – toi toi toi – bislang nicht mehr auf.

Die integrierte Sonnenblende lässt sich während der Fahrt einwandfrei bedienen. Anders als bei anderen Herstellern, ist der Hebel glücklicherweise seitlich angebracht. So bedarf es keiner größeren Verrenkungen, die Blende aus- bzw. wiedereinzufahren. Mir persönlich ist das Teilsonnenvisier allerdings viel zu dunkel getönt. So ließ ich es lediglich bei extrem blendender Herbstsonne herunter. Jene brannte allerdings so stark, dass auch das Visier nichts mehr nützte…

An den merkwürdigen “Precise Lock”-Schnapp-Verschluss gewöhnt man sich sehr schnell. Allerdings muss man nach dem Abnehmen daran denken, ihn direkt zu schließen, da man den Helm sonst nicht wie gewohnt am Riemen durch die Gegend tragen kann.

Das LED-Licht habe ich übrigens nicht mehr weiter angetestet. Im Hellen ist es ziemlich witzlos und als ich es im Dunkeln endlich mal ausprobieren wollte, waren die Akkus leer. Nach einem halben Jahr allerdings auch kein Wunder!

Alles in allem bin ich sehr glücklich und zufrieden mit meinem Skwal:
Der Helm ist wie für meinen Kopf gemacht und sitzt auch auf längeren Etappen perfekt, ohne zu drücken.

 

Kaputt zum Start der zweiten Saison!

(Update: 19.05.2017)

Nach knapp 300 Kilometern in der neuen Saison, fand ich es auf der Heimfahrt plötzlich sehr “zugig”. Okay, die Sonne hatte sich verabschiedet und es dämmerte bereits leicht, deshalb nicht wirklich ungewöhnlich.

Zu Hause angekommen, klappte ich wie gewohnt zunächst das Visier hoch, um den Helm danach abzunehmen. Schwupp, schlabberte der linke Teil des Visiers unkontrolliert vor dem Helm herum!


Am Helmvisier war just eine “Halternase” abgebrochen!

Echt verdammt Glück gehabt: Wäre es bei voller Fahrt auf der Autobahn passiert, hätte es sehr bös ausgehen können!

Letztendlich alles kein Problem: Shark bietet 5 Jahre Garantie auf die Motorradhelme. Glücklicherweise hatte ich den Motorradhelm damals nach dem Kauf auch direkt registriert. Im Infoblatt war zu lesen, dass man sich im Garantiefall an den Händler wenden solle, bei dem man den Helm gekauft hat.

In meinem Fall hatte ich ihn blöderweise online geordert, da es mein Wunschdekor damals nicht bei den Händlern um die Ecke gab. War aber ebenfalls kein Problem: Der Händler (der auch ein Ladengeschäft betreibt) bat darum, ihm den Helm zuzuschicken. Der Versand ging leider auf eigene Kosten, aber egal: Wäre man zu einem Laden gefahren, hätte dies ebenfalls Sprit gekostet.

Montags schickte ich ihn los – samstags hatte ich ihn zurück, mit nagelneuem Visier.
Blöderweise hatten sie die Pinlockscheibe vergessen, schickten mir diese zwar direkt nach, aber schon wieder musste ich mich im Video schlau machen, wie sich dieses Visier abnehmen lässt 😉

Erneut kaputt zu Beginn der dritten Saison!

(Update: 30.05.2018)

Gegen Endes unseres Motorradurlaubs bemerke ich beim Zuklappen des Visiers, dass es unkontrolliert wackelt.


Mist, schon wieder gebrochen!

Glück im Unglück: Diesmal ist die Bruchstelle dankbarer als beim letzten Mal: zumindest lässt es sich noch schließen, ohne sich laufend selbständig machen zu wollen.

Nach dem Urlaub schickte ich es erneut ein und bekam prompt ein Neues zugeschickt.
Bleibt dennoch zu hoffen, dass dies kein Dauerzustand werden wird!

Und es ist WIEDER passiert!

(Update: 19.07.2019)
Trotz meines >> neuen Motorrad-Helms greife ich seit Anfang des Jahres hin und wieder auch gern mal zum alten Modell. Unter anderem dann, wenn ich weiß, dass der Moppedhelm viel herumliegen wird, wie beispielsweise bei Inspektions-Terminen in der Werkstatt.

Da das Visier meines neuen Helms etwas hakt (*GRRR*) ist der Alte aber auch dann erste Wahl, wenn kürzere Ausflüge bei warmen Wetter in der näheren Umgebung anstehen: Immerhin lässt sich das Visier seit kurzem sooo schön leichtgängig bewegen!

Direkt zu Beginn des heutigen Kurz-Trips mit Endziel “Biker-Treff-um-die-Ecke” fragte ich mich noch, warum meine Augen während der Fahrt so brennen. Als mir – bei einem Stop kurz vor unserem Ziel – plötzlich das Visier entgegensprang, wurde mir dann einiges klar!

Wie beim letzten Mal hatte ich das Glück, dass die Weiterfahrt trotz alledem möglich war. Aber klar, dass urplötzlich die Nase juckt, wenn man weiß, dass man das Visier nicht öffnen kann…?)

Tja… Nun heißt es, dem helmverkaufenden Unternehmen beizubringen, dass ein erneuter Visier-Tausch ansteht. Dabei waren die dortige Mitarbeiterin beim letzten Mal schon sehr verhalten und druckste ein wenig herum…

Aber egal: Immerhin gewährt Shark eine fünfjährige Garantie und mein Fehler ist es schließlich nicht. Bleibt nur zu hoffen, dass der neue Helm nicht genauso rumzickt. (Da das Visier dort gleichermaßen eingehängt ist, befürchte ich allerdings Arges…)

(Update: 18.10.2019)
Eeendlich habe ich mein neues Helmvisier!

Jetzt erst? – Ja, leider! Wäre es mein einziger Motorradhelm gewesen, wäre nicht nur der Urlaub gescheitert, sondern auch die restliche Motorradsaison im Ar… gewesen.
(Äußerst unklug, das Teil nicht beim Händler ums Eck zu erwerben! *GRRR*

Als ich Anfang August – wie gewohnt – per E-Mail nachfragte, kam zunächst keine Antwort und – trotz Ladengeschäft – bimmelte ich erfolglos durch Als ich endlich wen an die Strippe bekam, hörte ich dann “Klar, sende uns das Visier zu, wir schicken es erneut ein.” Ergo packte ich ein Päckchen und gab es am 14. August zur Post.

Als ich kurz vor unserem September-Urlaub in die Provence (Beitrag folgt bald…) immer noch keine Rückmeldung hatte, erinnerte ich am 2. September erneut per E-Mail und bat um dringende(!) Erledigung.

Der Urlaub zog ins Land und wir waren lange zurück, als ich dann am 26.09. erneut per E-Mail erinnerte.

Die Antwort kam diesmal prompt, machte mich aber nicht gerade glücklich, denn sie lautete sinngemäß:
“Bislang erstattete der Hersteller das Visier auf Kulanz, diesmal allerdings NICHT wegen fehlerhafter Bedienung“.
Häää? Was bitte gibt’s an einem Visier fehlzubedienen? Immerhin betreibt man mit dem Teil keine Raketenwissenschaft, sondern schiebt (das dauernd hakende Teil) einfach mehrmals täglich hoch und auch wieder runter, so wie man es mit so einem Visier nunmal so macht?

Eigentlich sagt man mir nach, ein sich ruhender Mensch zu sein, dem nur höchst selten die Hutschnur platzt. Spätestens in diesem Moment war es allerdings um meine Beherrschung geschehen und ich konnte nicht umhin, eine bitterböse E-Mail zu verfassen.

Am 18. Oktober 2019 bekam ich dann – endlich(!) das Austausch-Visier!

Fazit: Vielleicht trifft den Händler (der die Marke mittlerweile – warum auch immer – nicht mehr führt) keine Alleinschuld. Einen Moppedfahrer mitten in der Saison derart hängen zu lassen, ist aber einfach keine Art! – Dennoch bin ich letztendlich dankbar, dass er sich trotz alledem gekümmert hat.

Aufgrund der Geschehnisse kann ich Euch nur raten, einen Motorradhelm möglichst in der Nähe zu kaufen, denn spätestens bei Reklamationen wird aus einem Schnäppchen ein teurer Spaß, der nicht nur Zeit, sondern auch unendlich viel Nerven kostet!

 

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8 thoughts on “Motorrad-Helm-Test: Der blinkende “Shark SKWAL”

  1. „Der Shark ist der schwerste und einer der am starksten auftragenden Helme im Test. Bei Schlag eins schwachelt er, ansonsten liegt er gut im Rennen und ist zudem sehr gut verarbeitet.“

    1. Hi Alex,
      hmmm, was meinen sie denn wohl mit “auftragend”? Im Sinne von Verschleiß?
      Und was ist “Schlag eins”? Der erste auf ihn abgegebene Schlag? –
      Viele Grüße
      Susy

        1. Habe gerade nochmal nachgeschaut: In der Bedienungsanleitung ist die Rede von einer “Batterie, die nicht ersetzt werden kann”.
          Weiter heißt es: “Das LED-System ist nicht mit einer Ladeanzeige ausgerüstet. Sie müssen deshalb die Ladedauer im Auge behalten, die fünf Stunden nicht überschreiten soll. ”
          Das mit dem “Überladen” muss ich daher irgendwoanders gelesen haben… Aber gut, dass das Teil schlimmstenfalls “nur” explodiert… 😉

    1. Hi Cedric,
      vielen Dank für die Erleuchtung. Sehr gut zu wissen, falls man bzw Frau tatsächlich mal längere Zeit im Dunkeln unterwegs ist.
      LG
      Susy

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